Preis für Architektur-Studentin Barbora Lichtmanová

Barbora Lichtmanová: Terrassenhaus Girondelle

ICOMOS ist der internationale Rat für Denkmäler und historische Stätten mit Sitz in Paris. Er wurde 1965 als Unterorganisation der UNESCO in Warschau gegründet.

Megastrukturen der technischen und öffentlichen Infrastruktur, Kultur- und Konferenzzentren oder Großwohnanlagen der 70er, 80er und 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts ziehen heute zunehmend öffentliche Aufmerksamkeit und konservatorisches Interesse auf sich. Gleichzeitig sind sie mit Kontroversen verbunden, denn nicht selten stellen sie eine besondere Herausforderung an gängige Denkmalerwartungen dar.

In Zusammenarbeit mit den Hochschulen Trier und Wismar, dem Arbeitskreis Theorie und Lehre der Denkmalpflege e.V., der Architektenkammer Mecklenburg-Vorpommern und der Wüstenrot Stiftung hat ICOMOS Deutschland den Studentenwettbewerb 2017 zu diesem „big stuff“ der Vorwendejahrzehnte ausgelobt. Unter dem Titel „60plus XXL“ führen die Auslober den ICOMOS-Studentenwettbewerb 2015 „from 60 to 90″ fort, diesmal lenken sie das Augenmerk auf die in jüngerer Vergangenheit entstandenen Verbundkomplexe. Was macht die jeweilige kulturhistorische Bedeutung der vorgestellten Großanlage aus? Warum sollte sie erhalten werden? Was sind mögliche Strategien für ihre Erhaltung und Nachnutzung?

Die Architektur-Studentin Barbora Lichtmanová hat sich in ihrem Entwurf mit dem Wohnenhaus in der Stadt Bochum auseinandergesetzt. Das Gebäude wurde in den 60er Jahren gebaut (Wettbewerbsbedingung). Die Analyse hat gezeigt, welche Elemente des Gebäudes ersetzt und renoviert werden sollten, wobei das größte Problem die Fenster, die Blumenkästen und die Fassade darstellten. Die Anpassung von Farbe und Stil der Fenster hat dem Gebäude seine ursprüngliche Gestaltung zurückgegeben. Absicht der Studentin war es, die 60er-Jahre-Form den heutigen Zeiten und ihren Errungenschaften anzupassen.

Barbora Lichtmanová studiert an der FA STU Bratislava (Slowakei), sie erarbeitete ihren Wettbewerbsbeitrag innerhalb eines Auslandssemesters an der Fakultät Gestaltung der Hochschule Wismar. Die Wettbewerbsbeiträge der Fakultät Gestaltung wurden von Prof. Dipl.-Ing. Matthias Ludwig betreut. Es wurden fünf Arbeiten gleichranging prämiert. Von der Wüstenrot-Stiftung wurden dankenswerterweise Geldpreise gestiftet.


Die öffentliche Preisverleihung findet am 4.11.2017, 20 Uhr im Goldenen Saal im Neustädtischen Palais (Justizministerium, Puschkinstraße 19–21) in Schwerin statt: www.architektenkammer-mv.de/de/aktuelles-veranstaltungen/aktuelles/01-11-2017-oeffentl-preisverleihung-60plus-xxl/


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