Der Weg in die Selbstständigkeit ist stets mit einem Risiko behaftet. Aufgrund des Mangels am Einsatz entsprechender Ressourcen und Publikationen sowie einer ausreichenden Finanzierung scheiden rund ein Viertel aller Gründungen nach spätestens drei Jahren Selbstständigkeit aus dem Markt. Hier aufbauend ermöglicht die Konzeption des Gründerzentrums einen idealen Einstieg in die Selbstständigkeit.
Es vereint die Funktionen Wohnen und Arbeiten in einem für sich geschlossenem Komplex, welcher als Kommunikationsplattform die Möglichkeit zur ganzheitlichen Publikation bietet. Flexible Raumstrukturen erzeugen vielfältige Arbeits-, Wohn- und Veranstaltungsangebote.
Das Gründerzentrum fungiert als Inkubator für Mobilisierungs- und Stabilisierungsprozesse in dem neuen Stadtteil „Hanse Viertel“. Damit reagiert die von mir bearbeitete Konzeption auf die Vorgaben des Bebauungsplans Nr. 129 „Schlieffen-Park“, Wohn-/Gewerbegebiet. Es bietet über den gesamten Großbereich des Garagenkomplexes die Verwirklichung eines neuen Gesamtkonzeptes.
Um die militärischen Zweckbauten den heutigen Standards einer Wohn- und Arbeitswelt anzupassen, ist es unumgänglich, die bestehenden Strukturen zu überarbeiten und zu modernisieren. Der Grundgedanke meines Entwurfes besteht darin, dem Korpus des Bestandsgebäudes - mit seinen militärisch, starren Grenzen der Fassadengliederung – im Innenraum mit Offenheit und Transparenz zu begegnen, um diesen in seiner ganzheitlichen Form wahrzunehmen und über den Kontrast von Alt zu Neu neu zu interpretieren. Die Schwerpunkte der Gestaltung liegen in der Erhaltung bestehender Raumstrukturen und -formen sowie in der Schaffung von verschiedenen Ein-, Durch- und Ausblicken über das Wechselspiel zwischen Alt und Neu, dunkler und heller Farbigkeit sowie Licht und Schatten. Auf wenige, harte und kontrastreiche Materialien reduziert, werden das architektonische Prinzip der Reduktion sowie der Ausdruck der Strenge und Härte der militärischen Liegenschaft in der Farbgestaltung fortgeführt.