(Theoriearbeit und iPad-Anwendung)
Bei dem Begriff »Digitale Literatur« denkt man zuerst an e-Books, dabei sind diese funktionell bloß eine Papiersimulation. Diese Diplomarbeit untersucht Bedingungen und Beispiele für originär digitale Literatur, die in ihrer Erscheinungsform auf Digitalcomputer und digitale Netze als Trägermedien angewiesen ist: Literarische Hypertexte, kollaboratives Schreiben im Netz, computergenerierte Poesie, Codeworks oder auch literarische Experimente in Sozialen Medien.
Der praktische Teil der Arbeit ist eine Web-Applikation für Tablet-Computer, welche den Theorie-Teil in Form eines Hypertextes adaptiert. Der Gesamttext wurde dafür in einzelne Sinneinheiten zerteilt. Die einzelnen Fragmente wurden verschlagwortet und assoziativ miteinander verknüpft. Neben »normalen« Texten gibt es auch verbindende Themen-Texte, die zur Verdeutlichung der Struktur einem Farbschema folgen.
Die Navigation folgt damit weder einer linearen Seitenfolge noch einem hierarchischen Menü. Neben Interaktionen direkt im Lesetext (Links zu anderen Texten, externen Websites und bibliografischen Quellen) stehen unterschiedliche, teilweise experimentelle Navigations- und Browsing-Tools zur Verfügung, die sich der assoziativen Indizierung bedienen.