Garten für alle_Wo ein Wille ist, ist auch ein Beet

„Ich bin dann mal weg!“ aus der Kollektion von Michelle Schukay, Foto: Steffen Altmann

Project Infos

Year: 2023

Studycourse:
ArchitekturInnenarchitektur

Supervisor:
Altmann, Steffen, MA ArchitekturLampe, Sabrina, MA Architektur

Participants:
Josephine Fritsche, Shari-Maria Hoppe, Maite Kick, Miriam Kolb, Antonia Marx, Alma Estefania Pena De Lira, Paula-Marie Pohlmann, Juliette Merije Saliovski, Michelle Schukay und Anna Wagner

Project type:
Gruppenprojekt

Der Garten ist sozialer Raum, Archetyp menschlicher Zivilisation, grüne Oase, Ort für Naturschutz und Artenvielfalt, Urlaubsparadies, Lebensraum, erweitertes Wohnzimmer, Ort der Entschleunigung, Ort für alle Sinne, Naturraum, Therapieraum, Kulturraum, Selbstpflege, Rückzugsort, Arbeit und Ausgleich. Gärtnern ist immer auch politisch, ermöglicht die Selbstversorgung, ist sinnstiftend. Neben dem gemeinsamen Gärtnern, geht es auch um die Frage, wie jeder von uns die aktuellen Klimaveränderungen wahrnimmt und was wir tun können, um den Auswirkungen etwas entgegen zu setzen. Gezeigt wird eine Auswahl der Ergebnisse aus der individuellen Auseinandersetzung.

Alle Arbeiten aus dem Seminar wurden zur Jahresausstellung DIA'23 ausgestellt und durch eine unabhängige Jury für den Preis in der Kategorie Nachhaltigkeit nominiert.

Ich bin dann mal weg!
Mit dieser Kollektion möchte ich auf das Thema des Insektensterbens in Mecklenburg- Vorpommern aufmerksam machen. Stellvertretend für alle Insekten und Tiere, welche auf der Roten Liste stehen, habe ich hier die Darstellung des Mondhornkäfers, der Libelle und der Biene gewählt. Die selbst entwickelten Zeichnungen werden von dem Spruch „Ich bin dann mal weg!“ und der lateinischen Bezeichnung für die jeweilige Insektenart begleitet. Ich möchte damit ausdrücken, wie wichtig der Artenerhalt ist und wie kurz unsere Welt davorsteht, solch wichtige Mitglieder unseres heimischen Ökosystems für immer zu verlieren. Die Kollektion aus Second-Hand Stücken soll zum Nachdenken und Hinsehen anregen. Michelle Schukay, Innenarchitektur, Master

sinking masculinity
unser steigender plastikverbrauch sorgt nicht nur für enorme verschmutzung, sondern auch für xenoöstrogene, die unseren körper aus dem gleichgewicht bringen. sinking masculinity thematisiert diese problematik und spricht dabei eine ganz bestimmte zielgruppe an. da vorrangig die ältere, männliche bevölkerung nicht nur betroffen ist, sondern auch ihre augen vor der wachsenden bedrohung verschließt, soll sie durch dieses projekt auf eine andere art angesprochen werden, als es die medien und werbebranche bisher versucht haben. die entstehenden xenoöstrogene sind unter anderem grund dafür, dass der testosteron spiegel der männer in den letzten jahrzehnten drastisch gesunken ist, was letztendlich in unfruchtbarkeit enden wird. (der text ist bewusst klein geschrieben, da ja auch der testosteron spiegel ganz unten ist.) Shari-Maria Hoppe, Innenarchitektur Bachelor

EXTINCTION
Der Name spricht für sich: Mein Plakat verdeutlicht das Aussterben aller Tierarten, welche auf der Roten Liste stehen. Ein kleiner Teil der aufgelisteten Tiere ist so klein abgebildet, dass sie den Schriftzug „EXTINCTION“ bilden. Durch den hier angewendeten Siebdruck kam es zu kleinen und größeren Druckveränderungen in Farbe und Form, welche jedoch perfekt das Aussterben, bzw. das Verschwinden von Tieren verdeutlichen und unterstreichen. Weiter verstärkt werden die Wirkung des Schriftzuges sowie die Message durch die abschwächende Druckintensität der Schriftzüge. Extinction steht für das Tiersterben, gleichzeitig soll es ermutigen und antreiben, selbst etwas gegen das Artensterben zu tun und selbst zu handeln. Antonia Marx, Innenarchitektur Bachelor

WIR STERBEN AUS
Das Insektensterben ist eine besorgniserregende Entwicklung mit weitreichenden Folgen für unser kostbares Ökosystem. Insekten nehmen eine entscheidende Rolle als unverzichtbare Bestäuber und Nahrungsquelle ein. Leider sind sie bedroht durch Landnutzungsänderungen, den Einsatz von Pestiziden und den Klimawandel. Die Auswirkungen sind bereits spürbar, mit schwindenden Vogelpopulationen und Ernteausfällen in der Landwirtschaft. Um dem entgegenzuwirken, ist es dringend erforderlich, umweltfreundliche Landwirtschaftspraktiken zu fördern und wertvolle Lebensräume zu schützen. Jeder Einzelne kann einen wertvollen Beitrag leisten, indem er sein Bewusstsein schärft und sein Verhalten zum Wohle der Insekten und ihrer Zukunft ändert. Juliette Merije Saliovski, Innenarchitektur, Bachelor

Schwarzer Peter
Der Mensch als schwarzer Peter: Ziel des Spiels ist es alle Karten abzulegen. Dazu müssen Paare gebildet werden. Jedes Paar besteht aus zwei Karten einer Weichtiergruppe mit dem gleichen Symbol. Die Schwarzen Peter sind die Karten mit dem Totenkopf. Schwarze Peter Karten können keine Paare bilden und nicht abgelegt werden. Wer alle Karten in Paaren ablegt, gewinnt. Doch in diesem Spiel gewinnt keiner. Durch die vielen schwarzen Peter gibt es nur Verlierer, der Kreislauf der Karten wird beeinflusst. Genauso funktioniert auch der Nahrungskreislauf nicht, wenn die wirbellosen Tiere fehlen. Bereits jetzt sind 34 % dieser Tiere auf der Roten Liste oder ausgestorben. Wir nehmen ihnen ihren Lebensraum, vergiften oder essen sie. Dies gilt es zu ändern! Anna Wagner, Architektur Master

Etwa 80 Libellenarten wurden bisher in Deutschland nachgewiesen. Davon sind 36 Arten nach der Roten Liste in M-V zumindest als „gefährdet“ eingestuft. Foto: Steffen Altmann
Die drei ausgewählten Insekten druckte Michelle im Siebdruckverfahren auf Second-Hand-T-Shirts und Beutel. Foto: Steffen Altmann
der plastikkonsum und seine folgen. treffend dargestellt von shari-maria hoppe. foto: steffen altmann
Wir sterben aus – Siebdruck. Juliette hat die traurige Wahrheit wunderschön dargestellt. Foto: Steffen Altmann
Wer traut sich? Beim Scharzer Peter-Kartenspiel von Anna Wagner gibt es allerdings keine Gewinner. Foto: Steffen Altmann

Back