Außergewöhnliche Bäderarchitektur, strahlend weiße Kreidefelsen, besonders hohe Steilküsten, beeindruckende Wanderdünen und einen internationalen Fährhafen. 3D-Kino mit Panoramaleinwand, High-Class-Shopping, hochkarätige Revuen und eine lebendige Klubszene. Großangelegte Tourismuszentren mit jedem Wellnesscomfort und allen erdenklichen Sportangeboten. All das bietet die Insel Poel nicht.
Poel ist regelrecht langweilig – oder wenigstens unspektakulär. Dennoch ist jede Stunde an den Stränden Poels von einnehmenden Licht, einer seltsamen Magie umgeben; ist die heimelige Geschäftigkeit der stummen Fischer frühmorgens in den immer weiter verbauten Fischereihäfen etwas Besonderes.
Trotzdem machen die Stammtischgesellschaft in der Urkneipe, das gern vorlaute Getotter der Poeler und der schlichte Acker einfach Spaß. Und doch gibt es auf diesem „schwimmenden Acker“ lauter kleine Paradise und viel zu entdecken. Wie eigentlich überall.
„Jeder Ort in der Natur ist interessant! Du musst nur lange genug Still sein, dann passiert alles von selbst.“ (Zitat des Vaters von Fotograf Robert Adams) Zeit für eine Rundreise auf der Insel Poel. Zeit, hier ein paar Stunden, Tage, Wochen zu verbringen, die Leute, die hier leben, wohnen und verkehren, kennen zu lernen. Zeit, sich nicht nur von zwei Häfen, zwei gefegten Pachtstränden und Souveniersklimbim beeindrucken zu lassen, sondern alles dazwischen kennen zu lernen. Zeit also, genauer hinzusehen, was da ist, woran man eigentlich vorbei fährt.
Georg Hundt