Die Aspekte des modernen Lebens sind von wachsender Diversifizierung und Komplexität geprägt. Während wir versuchen, den notwendigen Prozessen und Abläufen mit eingespielten Handlungen zu begegnen und aus Erfahrungen Routine zu gewinnen, erhalten die Momente individueller, eigenbestimmter Aktivitäten, das Sich-Bewusst-Werden eigenen Tuns einen besonderen Stellenwert. An die zur Unterstützung bekannter Feiertagsroutinen oder persönlicher Rituale involvierte Produktwelt werden besondere Anforderungen gestellt. So haben diese Objekte einen verständlichen Ausdruck für die Bedeutung der unterliegenden Handlungen zu kommunizieren, im prononcierten Narrativ einen signifikanten Gegenpol zum Alltäglichen und Gewohnten zu formulieren. Das Projekt thematisiert die bewusste Wichtung der allen Gebrauchsgegenständen innewohnenden Funktionspole von ästhetischer und utilitärer Bestimmtheit. Durch die differenzierte Untersuchung der den rituellen Aspekten zugrundliegenden Handlungs- bzw. Funktionsstrukturen, sollen Möglichkeiten zur Modifikation und Zweckerweiterung der involvierten Objekte gefunden werden.
Zu entwerfen waren Gegenstände, deren funktionale und ästhetische Qualität die ihnen zugrundeliegenden Handlungen aus dem Bereich des Alltäglichen entheben. Im Zentrum stehen Anwendungen, die im Spannungsfeld von Alltag und Ritual originäre und plausible Ansatzpunkte zur Entwicklung alter/neuer Interaktionsformen und Produktlösungen bereithalten.
