Es gibt seit einiger Zeit eine lebhafte Diskussion um das Thema "Social Design" und die Frage, inwieweit das Design von Kommunikation, Gebäuden oder Stadtplanungen übermächtigend oder ermächtigend wirken kann. Kann, soll und darf man das Leben von Menschen durch Gestaltung ihrer alltäglichen Umgebung beeinflussen? Ist das Manipulation oder Anregung – sei es hin zu ökologischem Verhalten oder der vollständigen Restrukturierung von Sozialbeziehungen? Welche Utopien stehen dahinter und welche Machtstukturen? Unter welchen Bedingungen funktionieren solche Projekte, wann scheitern sie?
Um diesen Fragen nachzugehen, haben Studierende der Studiengänge Geschichte und Materielle Kultur von der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg gemeinsam mit Kommiliton*Innen aus Wismar städtische Großstrukturen in Hannover und Wien besichtigt. Darunter waren das Platz-Projekt e.v. und das Ihmezentrum in Hannover, aber auch die Wiener Gemeindebauten Karl-Marx-Höfe und Wohnanlage am Friedrich-Engels-Platz. Ein genossenschaftliches Konzept war in der Wohnanlage Alterlaa zu besichtigen. Begleitet wurde die Exkursion darüber hinaus durch ein umfangreiches Seminarprogramm.
Neben der forschenden Auseinandersetzung mit dem Thema bekamen die Studierenden auch die Gelegenheit, sich untereinander zu vernetzten und die Perspektiven der jeweils anderen Fächer kennenzulernen.
Die Exkursion wurde gemeinsam mit dem Kollegen Prof. Dr. Thomas Etzemüller (Geschichte der Moderne) und der Kollegin PD Dr. Anja Zimmermann (Kunstgeschichte) von der Carl von Ossietzky Universität geplant und durchgeführt.