Im gesellschaftlichen und privaten Umgang mit der Scham treffen wir auf ein großes Gefühlsspektrum. Svea Finck stellt dazu die Bedeutung des Sehens und Gesehenwerdens in den Vordergrund. Mit der „Decke“ (Objekt) aus angedeuteten Augen kann eine Person versuchen sich zu schützen. Allerdings scheinen Betrachter und Träger gleichermaßen angestarrt zu werden.
Die aus Stahldraht und Kitt bestehende Kette (Scham II) setzt sich mit der Problematik der Definition von Scham und den damit auftretenden Kommunikationsproblemen auseinander. Die Unwissenheit und Undurchsichtigkeit sowie die dadurch bei den beteiligten Personen entstandene Verwirrung kommen in der Kette zum Ausdruck.
Scham III ist ein mit 25 kg Sand befüllter Schrumpfschlauch, der durch thermische Bearbeitung seine jetzige Form erhalten hat. Der klassische S-Hakenverschluss und die Endkapseln definieren diese Arbeit deutlich als Kette. Diese lähmt, schränkt ein und hält die tragende Person an Ort und Stelle. Sie verhindert das Fortkommen und die Weiterentwicklung und drückt die tragende Person gen Boden.