„Der umgedrehte Rumpf“, so könnte man die Leitidee der Brücke bezeichnen. Der Landwehrkanal mit seinem Schiffsverkehr hat die Studierenden dazu inspiriert, den Konstruktionsleitfaden an den Schiffsbau anzulehnen. Das Brückentragwerk setzt sich aus Querspanten in regelmäßigen, sich nach Belastung verengenden Abständen, sowie Längsspanten über die gesamte Brückenlänge zusammen. Um mit der traditionellen Bauform zu brechen und etwas Neues zu schaffen, wird nun die flächige Verkleidung auf die Innenseite gebracht, um diese gleichzeitig als Fahrbahn zu nutzen. So entsteht ein markantes Bild der offenliegenden Konstruktion in der Außenansicht. Unterstützt wird die Konstruktion dabei von den ausladenden gegenüberliegenden Kurven, die sich aus dem vorhandenen Stützmomenten ergeben und eine Orientierung und Blickbeziehung in Richtung Kanal unterstützen.
Der Entwurf entstand im Rahmen des 164. Schinkelwettbewerbs, mit dem Titel „bridge2future“ und befasst sich mit dem Gebiet rund um den Mehringplatz in der Mitte von Berlin. Dieses ist vor allem in den vergangenen zehn Jahren, besonders infolge von Mietpreissteigerungen starken strukturellen Veränderungen ausgesetzt. Die Situation und die zukünftige Entwicklung dieses Stadtbereiches wurden im Wettbewerbsverfahren aus unterschiedlichen Blickwinkeln und mit thematischen Schwerpunkten betrachtet.
Maximilian Gedamke (Bachelor Architektur), Inga Hogrefe (Bachelor Architektur) und Katharina Ropers (Master Bauingenieurwesen) wurden im März 2019 für ihren gemeinsamen Wettbewerbsbeitrag mit dem renommierten Sonderpreis des Schinkel-Wettbewerbes des Architekten- und Ingenieur-Vereins zu Berlin e. V. (AIV) in der Kategorie „Konstruktiver Ingenieurbau“ ausgezeichnet. Der fachübergreifende Beitrag wurde von Dr.-Ing. Asko Fromm, Professor für Tragwerksplanung der Fakultät Gestaltung und Prof. Dr.-Ing. Kersten Latz, der den Bereich Stahl- und Stahlbrückenbau an der Fakultät für Ingenieurwissenschaften an der Hochschule Wismar vertritt, betreut.