Caspar-David-Friedrich-Stipendium an Anne Lengnink vergeben

Aus "Auf dem Grund ist Dunkel genug", Diplomarbeit Anne Lengnink
Objekte aus "Auf dem Grund ist Dunkel genug", Diplomarbeit Anne Lengnink

Dieses Semester erhält Anne Lengnink aus dem Studiengang Design/Schwerpunkt Schmuckdesign der Fakultät Gestaltung diese besondere Art der Förderung.In ihrer Diplomarbeit „Auf dem Grund ist Dunkel genug“ hat Anne Lengnink den keramischen Werkstoff Porzellan durchforscht. Verschiedenste Massen und Oberflächenbearbeitungen wurden erprobt ebenso wie ein eigenes keramisches Verfahren entwickelt wurde, der ihr zu völlig neuen Ausdrucksformen verhalf. Auch hier wurde, bereits im Kleinen und an den Körper gebunden, die Öffnung der Objekte gegenüber dem Raum untersucht ebenso, wie die verschiedenen Zugriffsmöglichkeiten für die Rezipienten. Die erarbeiteten Colliers und Objekte dienen ihr nun als Studien (Materialkombinationen und Formfindungen) für raumgreifende Umsetzungen. Durch das Stipendium ist es ihr möglich, ihr gefundenes Verfahren der „Verlorenen Form in Porzellan“ bzw. die daraus gewonnenen Erkenntnisse und Erfahrungen in andere keramische Materialien zu übersetzen. Dafür sind bereits allererste Erkundungen getätigt, bspw. „Eine Figur“, Porzellanobjekt, 2016; „o.T.“, Keramikobjekt in Raku-Technik, 2016. Die so entstehenden Objekte sollen kombiniert mit anderen Medien auf ihre Aussagefähigkeit und Wirkung hin untersucht werden, ebenso wie ihre Funktion im Rahmen von (Körper-)Performances künstlerisch-experimentell erforscht werden soll. Eine (ver)störende Materialkombination soll spannende Kontraste erzeugen und die Assoziationsspielräume weit öffnen.

Formfindungen der Porzellankörper ihrer Diplomarbeit werden zu Installationen weiterentwickelt. Dabei bildet die Kombination von Latex und Keramik/Porzellan eine herrliche Metapher für die Einordnung von Körperlichkeit (weich-hart, beständig-flüchtig, umhüllend-erdrückend). Der Dialog mit Stahl öffnet die Porzellankörper in eine weitere Richtung: Eine völlig andere glänzende Härte tritt mit dem Porzellan in Beziehung. Hier wird auf das Paradox der Fremdheit verwiesen.

Auch soll die Weiterentwicklung dieser ursprünglich stark körperbezogenen Objekte analysiert werden. Was passiert da durch das Abrücken vom Körper und Hinrücken zum Raum mit den Objekten? Wann löst sich die Körperbeziehung auf und was folgt darauf? Auf verschiedene Fragen wird künstlerisch nach Antworten gesucht. Geplant ist es am Ende des Förderjahres die entstehenden Arbeiten in Form einer Ausstellung der Öffentlichkeit zu präsentieren.


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