Schattenspendender Farbklecks und magnetischer Vorhang

Der Wismarer Innenarchitektur-Student und Spezialpreisträger Marian Müller (links) mit Preisträgern und Jury-Mitgliedern nach der feierlichen Auszeichnung im schweizerischen Langenthal. Quelle: Création Baumann
Marian Müller testet seine mit „Colourboom“ betitelten textilen Flug- und Haftobjekte im Foyer des Wismarer Fakultätsgebäudes. Quelle: Hochschule Wismar

Marian Müller testet seine mit „Colourboom“ betitelten textilen Flug- und Haftobjekte im Foyer des Wismarer Fakultätsgebäudes. Quelle: Hochschule Wismar

Anne Schelers Skizzen des von ihr entwickelten magnetischen Vorhangs 'Attraction'. Quelle: privat
Anne Schelers Skizzen des von ihr entwickelten magnetischen Vorhangs 'Attraction'. Quelle: privat

Langenthal (Schweiz)/Wismar Die Innenarchitektur-Studenten Anne Scheler und Marian Müller haben sich nicht nur auf den anspruchsvollen Pfad des Schweizer Innovationswettbewerbs „Systems: Think forward“ begeben, sondern auch dessen Gipfel gestürmt. Anne Schelers Arbeit „Attraction“ wurde mit dem 2. Preis in Höhe von 5.000 Euro ausgezeichnet. Für das Projekt „Colourboom“ wurde Marian Müller ein Spezialpreis von 1.000 Euro verliehen.

„Ich freue mich sehr, dass unsere Studenten bei internationalen Wettbewerben so hervorragend abschneiden und hoffe, dass dies auch Ansporn für die Erstsemester ist, die gerade erst mit ihrem Studium begonnen haben, Höchstleistungen zu erbringen“, so Prof. Achim Hack, der nicht zum ersten Mal seinem Innenarchitekturnachwuchs gratulieren darf. Gemeinsam mit dem Lehrbeauftragten Diplom-Designer Torsten Klocke (LBA) hatte er im vergangenen Wintersemester an der Fakultät Gestaltung der Hochschule Wismar die beiden Studenten während deren Projektarbeiten betreut.

Ein Vorhang, der durch magnetische Anziehungskraft zwischen zwei kaum sichtbaren Metallstreifen haftet und sich von allen Seiten öffnen lässt, war Anne Schelers Wettbewerbsbeitrag. „Uns hat die simple und daher so raffinierte Idee überzeugt. Sie kommt dem Material entgegen, das Textil wird erlebbar!“, begründet Laudator Dieter Eschmann die Entscheidung der Jury. Marian Müllers textiles Objekt „Colourboom“, das mehreren überdimensionalen Pluszeichen ähnlich sieht, wird spielerisch an eine Glasscheibe geworfen, wo es aufgrund seiner Saugnäpfe haften bleibt. Laudator Bernd Hollin sieht in Colourboom „ein humorvolles, lässiges Projekt, das durch seine Funktionalität überzeugt. Das Objekt gleicht einem schattenspendenden Falter, der überall hin mitgenommen werden kann.“ Während Anne Scheler derzeit an ihrer Master-Thesis arbeitet, absolviert Marian Müller im Rahmen seines Bachelor-Studiums ein Praktikum.

Die beiden Wismarer Studenten konnten sich mit ihren Arbeiten gegen 21 eingereichte Projekte aus Australien, Deutschland, den Niederlanden, der Schweiz, Schweden und Taiwan durchsetzen. Alle Projektarbeiten waren in der alten Zettlerei von „Création Baumann“ im schweizerischen Langenthal präsentiert worden. So drehten sich dort textile Kaleidoskope neben leuchtenden Sichtschutzelementen und scheinbar auf Glas schwebenden Vorhängen. „Die äußerst anspruchsvolle Aufgabe des international ausgeschriebenen Wettbewerbes bestand darin einen variablen Sichtschutz  nach den von uns gestellten Anforderungen zu entwerfen“, so Philipp Baumann, Initiator der Wettbewerbsreihe „Think forward“, die bereits zum zweiten Mal stattfand. Der mit insgesamt 16.000 Euro dotierte Wettbewerb richtet sich an Hoch- und Fachhochschulen für Design, Gestaltung, Architektur und Innenarchitektur.

(Text: Kerstin Baldauf, Pressesprecherin der Hochschule Wismar)


Back