Generative KI ist in aller Munde. Utopien und Dystopien werden heraufbeschworen. Kurzfristig wird die Wirkung von KI überschätzt, langfristig wahrscheinlich untersschätzt. Damit haben sich Studierende aus den Studiengängen Kommunikationsdesign und Medien, Produktdesign und Innenarchtiktur in der Lehrveranstaltung ‚Artficial Creativity‘ auseinander gesetzt. Im Schwerpunkt wurde mit der bildgenerierenden KI Midjourney gearbeitet.
Funktionsweise, Promptstruktur, Parameter, Features und Strategien im Umgang mit Midjourney wurden den Studierenden aufgezeigt. Ergänzt um vier Workshops von externen KI Expertinnen und Experten.
Erinnerungen meiner Jugend.
Neben dem Erlernen von KI-Tools stand vor allem auch die Entwicklung und Umsetzung von Ideen im Mittelpunkt. Denn KI sollte nie Selbstzweck sein. Hier hat sich Fabian Gröger auf sehr sensible und reflektierte Art und Weise den Bildern in unseren Köpfen gewidmet. Wir alle tragen Erinnerungen mit uns herum, doch wissen wir nicht, ob sie wahr sind. Sind sie weniger wahr, nur weil es keine Fotos davon gibt? Werden sie wahr, wenn es davon Fotos gäbe?
Diese hat er in viel Handarbeit mit Midjourney entwickelt. Zu einem Zeitpunkt, an dem es noch nicht einfach war konsistente Charaktere oder gar analoge Looks mit KI zu erzeugen. Anschließend hat er die generierten Erinnerung auf einen alten Film belichtet, um echtes Negativ-Material und Abzüge zu erstellen.
Eingebettet in ein tolles Storytelling hat das die Jury beim ADC Talent Award, dem größten und renommiertesten Nachwuchswettbewerb für angehene Kreative, begeistert. Bei der Preisverleihung wurde die Arbeit von der Talent Chairwoman Mieke Haase (selbst KI-Expertin und Chief Creative Director der bekannten Hamburger Agentur loved) anmoderiert: „Es kommt nicht alle Jahre vor, dass sich die Hälfte der Jury nach der Vorführung des Casefilms Tränen aus den Augen wischen muss.“ … „Wir erleben hier welche emotionale Wucht mit KI erzeugt werden kann. Ohne dass die KI auch nur einen Hauch im Mittelpunkt steht. Sie war nur ein Werkzeug für Storytelling auf höchsten Nivau. Die folgende Arbeit vereint auf geniale Weise Nostalgie mit Technologie.“
Ein Grandprix für die beste studentische Arbeit des Jahres und zwei goldene Nägel in den Kategerien „Craft / Photography“ und „Experiment / Creative Technology“ honorieren Idee und Umsetzung von Fabian Gröger, mit konzeptioneller Unterstützung von Sara R. Scholl.
Beim ADC of Europe wurde die Arbeit auf europäischer Ebene auch noch als beste europäische Arbeit beim Student Award ausgezeichnet. Sie erhielt die höchste Auszeichnung ADC Youngstar und jeweils einmal Gold in den Kategorien „Artificial Intelligence“ und „Photography“.
Teilnehmende:
Studierende aus dem Diplom-Studiengang Kommunikationsdesign und Medien, sowie aus den Bachelor- und Masterstudiengängen Innenarchtektur und Produktdesign.
Auszeichnung:
- ADC Talent Award 2024: Grand Prix, 2 x Gold.
- ADC Europe Student Award 2024: Youngstar (Grandprix), 2 x Gold.