Diskurs über zeitgenössische Fotografie im nationalen und internationalen Kontext der bildenden Kunst und ihrer Strömungen. Auseinandersetzung mit der künstlerischen Position der „Erneuerten Subjektiven Fotografie“.
Trotz verschiedener Produktionsmethoden und bildnerischer Strategien ist das gemeinsame Element einer neuen subjektiven Sicht auf die Wirklichkeit maßgebend. Damit bezieht unsere Foto-Klasse eine Gegenposition zu einer dokumentarischen, realitätsvermittelnden Fotografie und wendet sich einer metaphorischen, lyrischen, narrativen und experimentellen Auffassung zu. Dabei gilt es, die Ansätze der einzelnen Individuen zu reflektieren, zu fokussieren und zu fördern. Denn zuallererst geht es um das Sichtbarmachen der eigenen Betrachtungen, so divergent sie auch in der Klasse sein mögen. Nicht pseudo-professionelle Imitation, sondern Befreiung von ewig-gestrigen Zerrbildern bietet die Möglichkeit, Neuland zu betreten.
Das macht es den Betrachtern, die ja selber von unzähligen korrupten Bildern geprägt sind, oft nicht leicht, den neuen subjektiven Bildsprachen zu folgen, da dies ja die Befreiung auch des Betrachters vom Überholt-Überkommenen voraussetzt. Dennoch ist es möglich, unsere Welt durch die Positionen der Wismarer Fotoklasse etwas anders, wenn nicht sogar neu, zu entdecken.