17 Studierende der Fakultät Gestaltung – 14 Tage – 1 Projekt

Studierende und Prof. Silke Flaßnöcker (Mitte) bei der Planung; Foto: Joshua Delissen
Das Streifenfundamt wird innerhalb von 2 Tagen ausgeführt, Foto: Anna Saß, Architekturstudentin
Montage der Dachbinder, Foto: E. Boger
Übergabe des Projektes an die Bauherrin „Mama“ Hilda, Foto: Silke Flaßnöcker
Blick auf die fertiggestellte Erweiterung, Foto: Silke Flaßnöcker

Seit dem Wintersemester 2015/16 setzen sich angehende Architekten unserer Fakultät mit der Siedlungs- und Gebäudegestaltung in Südafrika auseinander. Dabei spielen der kulturhistorische und soziokulturelle Kontext der Bevölkerung ebenso eine Rolle, wie afrikanische Bautraditionen, die Verfügbarkeit regionaler und ökologischer Baumaterialien sowie mögliche individuelle Nutzeranforderungen, die speziell eine Entwicklung wirtschaftlicher Kleinstunternehmern beinhalten.

Warum? Die Studenten haben ein Ziel – sie planen die individuelle Erweiterbarkeit der bisher realisierten, weitgehend uniformen Wohnhäuser, die im Rahmen des südafrikanischen Wohnungsbauprogramms derzeit in hoher Anzahl erbaut werden. In Kooperation mit den Planern des „EcoSUN“-Teams entwickelten die Studierenden verschiedene Gebäudekonzepte zur Unterbringung und Sichtbarmachung der im „EcoSUN“-Projekt geförderten Gebäude-Technologien (z. B. Grauwasser- Recycling, Nutzung von Biogas und solarer Energie). Im Rahmen eines studiengangübergreifenden Wahlpflichtmoduls wurden im vergangenen Wintersemester 2016/17 ausführungsreife Planungen für Erweiterungen individueller Wohnhäuser erarbeitet.

Im Februar 2017 fand im südafrikanischen Township „Joe Slovo West“ nahe der Hafenstadt Port Elizabeth das zweiwöchige internationales studentische Selbstbauprojekt statt. 17 Studierende der Fakultät Gestaltung errichteten auf Grundlage der eigenen Planung gemeinsam mit Studierenden der Nelson Mandela Metropolitan University (NMMU) und des PE College eine Erweiterung für ein typisches „Mandela“-Wohnhaus. Überwiegend aus Recycling-Materialien errichtet, schafft das kleine Gebäude qualitätsvolle Geschäfts- und Aufenthaltsbereiche und ergänzt private und halböffentliche Funktionen. Für eine zweite bauliche Erweiterung wurden Prototypen erstellt, vorbereitende Maßnahmen getroffen und Baumaterialien erworben. Das Projekt wird derzeit von einem lokalen Team fertiggestellt. Weitere Wohnhaus-Erweiterungen und neue öffentliche Gebäude befinden sich in studentischer Planung, die in enger Abstimmung mit den lokalen Planungspartnern stattfindet. Dem Projekt liegt ein ganzheitlicher, interdisziplinärer Ansatz zugrunde, der neben technologischen, ökologischen und energetischen Aspekten vor allem auch die soziale Komponente als wesentlichen Bestandteil begreift. Die Mitglieder des internationalen Studententeams haben die Chance ergriffen, wichtige baupraktische Erfahrung, aber auch wertvolle persönliche Begegnungen zu machen. Das auf Nachhaltigkeit angelegte Gesamtprojekt stellt in Aussicht, weit über den Workshop hinaus Impulse für einen gesellschaftlichen Wandel in Südafrika zu generieren.

Die Broschüre dokumentiert das zweiwöchige studentische Selbstbauprojekt, das im Februar 2017 im Township „Joe Slovo West“ bei Port Elizabeth stattfand. Pünktlich zur Jahresausstellung „DIA“, Anfang Juli 2017 wird die filmische Dokumentation des Projektes präsentiert.

Das Projekt konnte nur dank vieler Unterstützer realisiert werden, diese finden Sie in der beiliegen Dokumentation. Wer die Weiterführung des Projektes unterstützen möchte, kann dies gerne unter www.betterplace.org tun. Bei Fragen zum Projekt wenden Sie sich bitte direkt an Prof. Silke Flaßnöcker (E-Mail: silke.flassnoecker@hs-wismar.de)

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