Bockwurst, Bier, Adventskalender

Tatsächlich – Bier aus China, die Teilnehmer des ersten Kulturabends begeben sich auf kulinarisches Neuland
Chinesisches Bier und deutsches Brot - typisch deutsch, typisch chinesisch
Guanxiong, Student der Innenarchitektur hat bisher nur positive Erfahrungen in Deutschland gemacht
Guanxiong und sein Tischtennisteam, Fotos: Fakultät Gestaltung/Sabrina Lampe

Acht chinesische Studierende, acht deutsche und eine Iranerin trafen sich zum ersten chinesisch-deutschen Kulturabend, um sich auszutauschen, aufzuklären, sich kennenzulernen. Die Fakultät Gestaltung ist mit 712 Direktstudenten, davon 143 internationalen Direktstudierenden (ohne Austauschstudenten) aus 12 Nationen doch ganz schön international. Und da alle anders ticken, kann es auch schon mal zu Missverständnissen kommen.

In Deutschland gilt es z. B. als unhöflich, seinen Rucksack auf dem Tisch abzustellen, die Chinesen gucken in die Runde, etwas irritiert, sie schmunzeln, sie alle haben ihre Taschen auf dem Tisch. In China ist das so üblich, der Fußboden gilt als zu schmutzig, daher behält man Taschen und Rucksäcke lieber in der Hand oder legt sie auf dem Tisch ab, so die Erklärung der Chinesen. Prof. Marcus Hackels deutsche Erklärung sorgt für großes Gelächter: „Unsere Rücksäcke sind zu schmutzig für den Tisch, weil wir sie immer auf den Boden stellen“.

Guanxiong studiert Innenarchitektur und schreibt gerade seine Master-Thesis, er erzählt von seiner ersten Begegnung mit einem Deutschen, direkt nach seiner Ankunft in Deutschland. Sein Fazit: „Die Deutschen sind sehr nett“. Guanxiong spielt erfolgreich Tischtennis in einem Verein, „Das Hobby“, so Guanxiong, „ist ein Mittel, unter die Leute zu kommen“. Für den Verein ist er ein wahrer Glücksfall, denn dank Guanxiong haben sie sich seit mittlerweile zwei Jahren den Meistertitel gesichert. Für ihn geht es aber nicht um Tischtennis allein, es geht um Anerkennung, Freundschaft, Kontakt, Sprache, Kultur. Am Gadebuscher Gymnasium hat er chinesische Sprache und Kultur unterrichtet und dabei selbst sehr viel Deutsch gelernt, während die deutschen Schüler von ihm u. a. auch die Kunst des Scherenschnitts lernten.

Typisch Deutsch? „In Deutschland braucht man für alles einen Termin“, so Zhe, Student im 7. Semester Produktdesign, „selbst fürs Haare schneiden“ und lacht. Dass an Heiligabend alle Geschäfte und viele Restaurants geschlossen hätten, wo doch die Chinesen traditionell ausgehen und essen wollen, das ist für sie auch eine Umstellung. Dabei verbindet Menschen nichts so sehr, wie das gemeinsame essen und so wurde bei Kartoffelsalat mit taiwanesischen chicken nuggets noch viel erzählt und gelacht. Am Ende des Abends war klar: Internationalität ist eine wahre Bereicherung für alle! Und so wird der erste Kulturabend an der Fakultät nicht der letzte gewesen sein. (Text und Fotos: Fakultät Gestaltung/Sabrina Lampe)


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