Diplom-Designer Felix Lange (29), Absolvent der Fakultät Gestaltung  der Hochschule Wismar, konnte am Dienstag, dem 11. Februar 2014, im  phanTECHNIKUM aus den Händen des Ministers für Wirtschaft, Bau und  Tourismus im Land Mecklenburg-Vorpommern, Harry Glawe, den  Lilienthal-Designförderpreis und die damit ausgelobten 2.000 Euro  entgegen nehmen. Er hatte die Jury in der Preiskategorie Produktdesign  mit seinem Trainings- und Alltagsrollstuhl „Parafree“ überzeugt. Ein  weiterer Wismarer Absolvent, Richard Stickel (28), wurde mit einer  Anerkennung in der Kategorie Kommunikations- und Multimediadesign und  1.000 Euro für das deutschlandweit erste digitale Magazin über heimische  Wildtiere ausgezeichnet.
Mit Marco Pahl und Rieke Maasch  erhielten außerdem zwei Alumni der Hochschule Wismar sowie einer ihrer  Vorgängereinrichtungen, der Fachschule für Angewandte Kunst  Heiligendamm, den Lilienthal-Designpreis sowie eine Anerkennung.
Auszeichnung und Ansporn für nachfolgende Studenten zugleich sind sowohl der Designförderpreis als auch die Anerkennung, die die beiden ehemaligen Studenten der Hochschule Wismar erhalten haben. „Dass ich für meine Diplomarbeit einen solchen Preis entgegennehmen kann, habe ich auch der hervorragenden – in Mecklenburg-Vorpommern einmaligen – Ausbildung an meiner Hochschule zu verdanken. Dazu gehört die technische Ausstattung ebenso wie die persönliche Betreuung durch die Professoren“, verweist Felix Lange auf die Rahmenbedingungen seiner Arbeit. Außerdem hat ein querschnittsgelähmter Freund des Preisträgers, Marcel Hoffmann, das Projekt begleitet. Dieser Freund wurde vor zehn Jahren durch einen Arbeitsunfall schwergeschädigt und in der Folge Rollstuhlfahrer, so dass er Felix Lange den Umgang mit seinem Rollstuhl erklären und ihn dabei auf all die kleinen und größeren Hindernisse in der Handhabung hinweisen konnte. Mit diesem praktischem Erfahrungsschatz, viel Fachwissen, Experimentierfreunde und Engagement hat sich der Produktdesign-Student dem Thema Sport als natürliches Antidepressivum nach Schicksalsschlägen mit nachfolgender physischer Beeinträchtigung gewidmet. Damit Menschen in solch psychischen Härtefällen neuen Mut fassen und in Bewegung kommen können, hat er einen Rollstuhl entwickelt, der sich in seiner Formsprache sportiven und agilen Elementen bedient. Seinen „Parafree“ hat er zu einem innovativen, unverkennbaren Identifikationsprodukt entwickelt, das sowohl bewegungseingeschränkte Sportler als auch vorübergehend Verletzte und querschnittsgelähmte Aktive nutzen können. Weitere Informationen zum Projekt sind auf der Website bereitgestellt.
Heimische Wildtiere interaktiv
Der  mit einer Anerkennung im Rahmen des Lilienthal-Designförderpreises  ausgezeichnete Richard Stickel hat nach Abschluss seiner Diplomarbeit  damit begonnen als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Hochschule  Wismar sein Fachwissen auf dem Gebiet digitaler Publikationen und  interaktiver Webanwendungen an die nachfolgenden Studenten weiterzugeben  und sie zu Höchstleistungen zu motivieren. Mit dem deutschlandweit  ersten digitalen Magazin über heimische Wildtiere, das keinesfalls ein  Ableger einer bereits existierenden Zeitschrift ist, hat er Maßstäbe  gesetzt. Das voll funktionsfähige Magazin einschließlich der  entwickelten Gestaltungsregeln entstand auf Basis umfangreicher  theoretischer Voruntersuchungen, besticht laut Jury nicht nur durch die  interaktiven Komponenten, sondern „durch den unverkennbaren Schuss  Humor“, so der Moderator des Abends und Jury-Vorsitzende Prof. Axel  Müller-Schöll, Rektor der Burg Giebichenstein, Kunsthochschule  Haale/Saale. Richard Stickels Ziel war es die Faszination für  interaktive Medien mit der Faszination für Wildtiere zu verbinden und  dadurch auch junges Publikum für heimische Wildtiere zu begeistern. So  zeichnet sich sein digitales Magazin durch ein hohes Maß an  Interaktivität aus und ermöglicht es vor allem der jugendlichen  Nutzergruppe auf spielerische Art viel über die Lebensweise und  Gefährdung der Wildtiere zu erfahren. Zum Beispiel kann sich der Leser  in den Bau eines Feldhamsters hineinzoomen, Vogelstimmen vergleichen  oder einen Spatz in einer 360°-Ansicht betrachten. Natürlich können  Leser ihr Wissen bei einem interaktiven Quiz testen. Die meisten dieser  zusätzlichen Inhalte werden über für Fingergesten aktivierte Felder  angezeigt und selbstverständlich sind sämtliche Seiteninhalte sowohl im  Hoch- als auch im Querformat gestaltet und passen sich je nach  Ausrichtung des Gerätes automatisch an. Beispielseiten sind auf der  Projektseite im Internet zu finden.
Lilienthal-Designpreis
Organisiert  und durchgeführt wurde der Lilienthal-Designpreis 2013 und der  Lilienthal-Designförderpreis 2013 durch das Ministerium für Wirtschaft,  Bau und Tourismus des Landes Mecklenburg-Vorpommern, das DesignZentrum  Mecklenburg-Vorpommern e.V., das DesignNetzwerk MV und die Hochschule  Wismar.
Der Lilienthal-Designpreis, der nach den Anklamer Brüdern Otto und Gustav Lilienthal benannt ist wurde erstmalig 1992 vom Wirtschaftsministerium ausgelobt und in den Kategorien Produkt- und Schmuckdesign, Kommunikations- und Multimediadesign sowie Architektur und Gesamtgestaltung ausgeschrieben. Der Wettbewerb für den Lilienthal-Designpreis fand zum 16. Mal und für den Lilienthal-Designförderpreis zum 12. Mal statt. Beide Preise werden alle zwei Jahre verliehen und sind in diesem Jahr jeweils mit 3.000 Euro Preisgeld dotiert. Ziel des Wettbewerbs ist die Unterstützung der Wirtschaft und die damit verbundene Etablierung marktfähiger Produkte, die sich durch ein unverwechselbares Design auszeichnen, sowie die Stärkung des Designbewusstseins in der Wirtschaft und die Verbesserung der Designqualität von Produkten und Präsentationen.
So soll der Lilienthal-Designpreis Mecklenburg-Vorpommern durch die Auszeichnung hervorragender Designleistungen für Unternehmen und Designer Leistungsanreize bieten und ein Forum des Leistungsvergleichs und Austauschs sein.
Weitere Informationen zur Geschichte des  Designpreises sowie früheren Preisträgern finden Sie auf der Website DesignZentrum Mecklenburg-Vorpommern. (Text: Kerstin Baldauf)

