Fassaden zum Anziehen

„Von der Architektin, die kein Ende fand“, präsentiert von Sabine Gneiser.
Markus Trowski im „Homage an Zaha“-Sakko.
Die „Stadt als wandelbare Hülle“ von Alica Brecht und Eva Fabova.
Präsentation auf dem Catwalk.

Fotos: Fakultät Gestaltung der Hochschule Wismar, S. Lampe

Prof. Dipl.-Ing. Joachim Joedicke und Prof. Dr.-Ing. Beate Niemann stellten diese Frage innerhalb eines Stegreifprojekts an der Fakultät Gestaltung der Hochschule Wismar. Ein Entwurfsprojekt also, bei denen die Teilnehmer nur ein, zwei Tage Zeit haben, eigenständig eine Aufgabe zu bearbeiten. Ziel diesmal: Ein tragbarer Kleidungsentwurf zum Thema „Die zweite Haut“.

Die Ergebnisse der dreizehn Teilnehmerteams zeichnen sich vor allem durch Vielfältigkeit und Einfallsreichtum aus: Ina Klinkhardt zum Beispiel schrieb spontan ein Gedicht über die Art von Architekten, die nach dem Prinzip „sieht toll aus, muss aber wirklich nicht funktionieren“ arbeiten.

Sabine Gneiser präsentierte elfenhaft tanzend und hinter weißer Maske das Ergebnis: Ein Kleid mit weißen Bausteinkuben, das sich von unten nach oben rendert und wohl nie damit aufhört – symbolisiert durch einen um den Hals getragenen Bufferingkreis, auf dem in der Tat ein Lichtlein im Kreis wandert. Der Titel demnach „Von der Architektin, die kein Ende fand“ und der Abschluss natürlich „und wenn sie nicht gestorben ist, rendert sie noch heute“.

Zu einer „Hommage an Zaha“ [Hadid], die kürzlich verstorben ist, fühlten sich Julian Daden und Markus Trowski berufen: Sie übertrugen die Formensprache eines Entwurfs für eine antarktische Forschungsstation von Sergiu-Radu Pop, einem Studenten Hadids. Die biometrischen, aerodynamischen, aber nicht minder aggressiven Formen des Entwurfs, der hier und da an aktuelle Batman-Ästhetik erinnert, übertrugen sie auf ein Sakko.

Die beiden Studierenden, die zuvor bis auf einzelne Knöpfe, nie genäht hatten, kauften Schnittmuster, nahmen Maß, sammelten Stoffe, konstruierten und nähten los. Diese und der Beitrag „Stadt als wandelbare Hülle“ von Alica Becht und Eva Fabova überzeugten das Publikum der Feier zum fünfundzwanzigjährigen Jubiläum der Architektenkammer MV im Applausometer: Platz Eins für das Sakko von Daden und Trowski.


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