„Raising Architecture“ mit Jakob van Rijs

Jacob van Rijs Gastprofessor an der Fakultät Gestaltung der Hochschule Wismar, Fotocredit: www.mvrdv.nl

Der niederländische Architekt Jakob van Rijs wird drei Semester, bis einschließlich dem Wintersemester 2012/13, als Gastprofessor an der Fakultät Gestaltung der Hochschule Wismar im Fachbereich Architektur lehren. Am Montag, dem 24. Oktober 2011 startet er gemeinsam mit Gastprofessor Ton Matton in der mecklenburgischen Hansestadt den fakultätsübergreifenden Entwurf „Raising Architecture – Food Production in the City“.

Ein „broadacre-city“-Gefühl alla Frank Lloyd Wright
Ein fortschrittliches „broadacre-city“-Gefühl alla Frank Lloyd Wright bzw. ein neuer Ansatz zur architektonischen Balance zwischen Stadt und Land soll entwickelt werden. Per E-learning, Präsenzveranstaltungen und einer mehrtägigen Exkursion nach Rotterdam werden die Wismarer Studierenden im Wintersemester 2011/12 mit den Gastprofessoren Jakob van Rijs und Ton Matton Lösungen für den Selbstanbau von Lebensmitteln in den stetig größer werdenden Städten suchen. Dabei sind über die Bepflanzung der Baulücke hinaus städtebauliche Alternativen der landwirtschaftlichen Nutzung innerhalb eines Gebäudes gesucht.

Lehren von der Flughafen-Lounge aus
oder zwei Niederländer in MV

Mittels E-learning ist das Seminar, neben den Präsenzveranstaltungen, flexibel und mobil organisiert. Der ebenso aus den Niederlanden stammende Ton Matton programmierte vorab eine Online-Plattform, die sogenannte „Wendorf Academy“, auf der wöchentlich Aufgabenstellungen veröffentlicht werden und Konsultationen per Chat oder Videokonferenz stattfinden sollen. Jeder zugelassene Student des Seminars erhält ein Passwort und kann sich damit auf der Plattform problemlos einloggen, diskutieren, fragen und präsentieren. Die Unterrichtssprache ist englisch.

Die beiden Niederländer Jakob van Rijs und Ton Matton, beide einst in Rotterdam als Architekt beschäftigt, kennen sich unter anderem noch aus ihrer Zeit zur Expo 2000 in Hannover. Van Rijs realisierte als Co-Direktor und Mitbegründer von MVRDV den niederländischen Pavillon indem Ton Matton eine seiner Arbeiten ausstellte. Zum Auftakt ihres gemeinsamen Seminars wird es im Übrigen vorab original zubereitetes Sushi von chinesischen Austauschstudenten der Wismarer Fakultät Gestaltung geben. Mit vollem Magen lernt und lehrt es sich bekanntlich besser.

MVRDV – Von Stapelungen und Blöcken
Charakteristisch für die von MVRDV weltweit realisierten Bauten ist die Stapelung. Die dadurch entstehenden Blöcke sind eine Antwort auf die zunehmende Bebauungsdichte der Städte. Eines der jüngeren Arbeiten des Büros ist ein durchsichtiger Bibliotheksbau im Rotterdamer Vorort Spijkenisse. Ein treppenförmiger Berg von gestapelten Büchern unter einer Glashaube mündet in dem Gebäude in einer Aussichtspattform. Auch andere weltweit renommierte Bauprojekte haben ihren Ursprung in dem 1993 gegründeten, niederländischen Büro MVRDV. So zum Beispiel die Hauptverwaltung der Norwegischen Bank DnBNor in Oslo oder auch die Zentrale des Schweizer Fernsehsenders SRG SSR.

Jacob van Rijs lehrt bis heute an internationalen Instituten und Universitäten, wie zum Beispiel an der Technischen Universität Delft oder auch der Architectural Association London. Als Gastprofessor war er unter anderem an die Esaya Universität Madrid (2005), der Royal Danish Academy of Fine Arts Kopenhagen (2004) und an der Rice University Houston (2000/ 2001) berufen worden. 2010 erhielt van Rijs den „Honorary Fellowship“ des Royal Institute of British Architects (RIBA).


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