Und das geschah kurz nachdem in Berlin ein Kanzler gewählt worden war und kurz bevor in Rom ein Papst gewählt wird. Beim 11. Science Slam der Hochschule Wismar qualmte jedoch kein Schornstein, es qualmten die Köpfe des Publikums, ob der thematischen Vielfalt und professionellen Vermittlung der verschiedensten Forschungsgebiete. Medienwissenschaft, Wirtschaftsrecht, Biotechnologie und Elektrotechnik bildeten den Kanon an Information, den die vier Slammer und die eine Slammerin gestern auf anschauliche und eindrückliche Weise vermittelten.
Der Sieger 2025 heißt Franko Wegner. Franko promoviert bei Professorin Dr. Christine Linke von unserer Fakultät Gestaltung in Zusammenarbeit mit der Universität Rostock. In seinem Beitrag schaffte er den Spagat Zwischen Krimi und Weltall: So wie wir alle ein von Medien geprägtes Bild vom Weltall im Kopf haben, ohne je dort gewesen zu sein, so haben wir alle auch eine Vorstellung was vermeintlich normale Gewalt ist. Am Beispiel der Krimi-Serie Tatort analysierte er, wie geschlechtsbasierte Gewalt gezeigt wird und so unsere Vorstellung und Wahrnehmung prägt. Julian Reh belegte den 2. Platz mit seinem Slam über das ukrainische Kartellrecht. Selbstironisch und mit Hilfe von Fußballmetaphern schaffte er es, dieses komplexe Thema für Laien in Grundzügen verständlich zu machen. Julian promoviert bei Prof. Dr. Hans-Joachim Schramm in Zusammenarbeit mit der Universität Kiel.
Einen ebenso beeindrucken Slam Beitrag lieferte Luca Lass von unserem Außenstandort Malchow auf der Insel Poel. Luca promoviert bei Prof. Dr. Falk Hillmann. In seinem Vortrag entzauberte er vermeintliche Wunderjoghurts als Marketingmasche mit hohem Anteil an Quacksalberei.
Ebenfalls interessant und top aufbereitet präsentierten Lisa Brune und Anand Burji ihre Vorträge. Lisa analysierte geschlechtsbasierte Gewalt in True Crime Formaten auf Internetplattformen wie YouTube und Anand demonstrierte wie die Technologie funktioniert mit der man beispielsweise YouTube Videos in halber oder 1,75-facher Geschwindigkeit abspielen kann und warum unsere Stimme sich dabei so verzerrt. Beide stellten je ein Novum auf: Lisa war die erste Kommunikationsdesignerin und Anand der erste internationale Studierende beim Science Slam unserer Hochschule.
Das Publikum hat sich in diesem Jahr auch recht schwer getan dieses Feuerwerk an guten Vorträgen zu bewerten. Mit fast 90 Zuschauerinnen und Zuschauern im Foyer von Haus 6 kann von einem vollen Erfolg für alle Beteiligten gesprochen werden. Das war auch einzelnen Rückmeldungen zu entnehmen, die bei einem Kaltgetränk am Stand von Block17 in der Pause und nach der Veranstaltung eingesammelt werden konnten.