Workshop: Spiele mit dem Wind

Björn Kretzschmar und Linde-Marie Rob der Hochschule Wismar bei den Vorbereitungen zur Präsentation von „Walking Jesus“ auf dem Dach der Fakultät Gestaltung, Foto: Fakultät Gestaltung
v. l. n. r. Assistenz Professor Fridolin Welte, Professor Christian Kern und Professor Matthias Ludwig initiierten und betreuten den Workshop „Spiele mit dem Wind“, Foto: Fakultät Gestaltung
Simon Andert und Martin Leithner der TU Wien bei den Vorbereitungen zur Präsentation zwischen Haus 7b und c auf dem Wismarer Campus, Foto: Fakultät Gestaltung
Simon Andert und Martin Leithner der TU Wien bei den Vorbereitungen zur Präsentation, Foto: Fakultät Gestaltung
Der visualisierte Wind in 2D-Optik. Ein Entwurf von Simon Andert und Martin Leithner der TU Wien. Foto: Fakultät Gestaltung

„Der Wind ist der Künstler“
In einem Austauschprogramm haben sich rund 20 Architektur-Studenten der Fakultät Gestaltung der Hochschule Wismar und vom Institut für Kunst und Gestaltung der Technischen Universität Wien mit dem Thema Wind im Bezug zur Kunst, Gestaltung und Technik auseinander gesetzt. Insgesamt zwölf Projekte sind seit März 2012 bei dem Workshop entstanden, welche abschließend über das gesamte Gelände der Fakultät Gestaltung der Hochschule Wismar verteilt vorgestellt wurden. Schlagworte wie „Visualisierter Wind“, „Der Wind ist der Künstler“ und „Walking Jesus“ begegnete den Besucher bei den Abschlusspräsentationen.

Gastfreundschaft, Austausch, Gegensätze und Entwerfen
Betreut wurden die Studenten von Professor Christian Kern und Assistenz Professor Fridolin Welte der Technischen Universität Wien sowie Matthias Ludwig, seit 2001 Professor für Entwerfen und Architektursimulation an der Hochschule Wismar. Exkursionen, Rundgänge und Vorträge ergänzten den jeweilig 1-wöchigen Workshop und verdeutlichten den Kontrast zwischen der österreichischen Hauptstadt und der hanseatischen UNESCO-Weltkulturerbe-Stadt Wismar. “Gastfreundschaft, Austausch, Gegensätze der Städte und natürlich das Entwerfen prägten den Workshop“, so Björn Kretzschmar (26 Jahre), Master-Student in Wismar.

„Walking Jesus“
Er hat gemeinsam mit seinen Kommilitonen Linde-Marie Rob (26 Jahre) und Matthias Curschmann (32 Jahre) das Windspiel mit dem Titel „Walking Jesus“ entwickelt und auf dem Dach, mit Blick über Wismar, präsentiert. Ein im Durchschnitt etwa 1 Meter großer Ball aus einer Vielzahl von Plastikbechern und bunten Luftballons formiert, läuft mit Windantrieb in einem Swimmingpool über das Wasser. Sogar auf dem offenen Meer haben die Studenten ihren Wasserläufer aus "readymades" vorab getestet und die Laufgeschwindigkeit durch unterschiedliche Positionierung der Luftballons erprobt.

Ein windgesteuertes Schreibgerät
Simon Andert (27 Jahre) und Martin Leithner (30 Jahre), Master-Studenten aus Wien, stellten ein windgesteuertes Schreibgerät vor. Einen in etwa 60 x 60 x 60 cm großer Kasten mit vier Windschaufeln auf der Oberseite, zur Steuerung der an Gummischnüren befestigten, innen liegenden Stifte, und jeweils einer größeren Windschaufel an den Seiten rechts und links, zum windgesteuerten Durchlauf der Papierbahn, entwickelten sie. Größtenteils wurde das Schreibgerät per CAD-Technik (Computer Aided Design) beziehungsweise CAM-Technik (Computer Aided Manufacturing) erstellt. Die Windkraft wird auf der durchlaufenden Papierbahn mit schwarzer Farbe in 2D-Optik visualisiert. Durch ein Sichtfenster können die vier tanzenden Stifte beobachtet werden. Immer dann, wenn sie einen dickeren Punkt zeichnen, ist es gerade windstill und die Bewegungen stoppen, der Stift liegt auf dem Papier auf und das Papier saugt die Farbe auf. Bisher ist es noch ein „no name“-Projekt, so die Studenten, an dem sie weiter arbeiten wollen. Auch die Professoren aus Wien haben noch Pläne mit den Entwürfen ihrer Studenten, so zum Beispiel die Präsentation auf der Vienna Design Week im September 2012.


Zurück zu allen Meldungen