Aufgabenstellung
Die Stadt als gebautes und belebtes Konstrukt, mit all ihren Abhängigkeiten, wie beispielsweise politischer Macht, wirtschaftlicher Entwicklung, sozialen Disparitäten, kulturellen Errungenschaften und architektonischen Ausformungen, galt es zu durchdringen. Im Mittelpunkt der Aufgabenstellung stand der Mensch als Bewohner und Nutzer der Stadt. Die Auseinandersetzung mit dem Bundesland Mecklenburg-Vorpommern und im Speziellen mit der Stadt Güstrow war einer der thematischen Schwerpunkte. Durch Portraits und Interviews sollten die Studierenden die Sensation im Gewöhnlichen suchen und hinter den alltäglichen Erscheinungsbildern der Stadt erforschen.
Von Bildern, Geschichten und Portraits aus Güstrow
Eine der Arbeiten erzählt über den 24-Jährigen Dominik Grunau und sein freies Soziales Jahr in der Denkmalpflege im Güstrower Schloss. In einer anderen Arbeit wird der 76-Jährige Wolfgang Koza vorgestellt. Ehemals kommt der Rentner aus Pommern und erzählt in einem Interview aus den Tagen der Flucht, "Überall wo man hingegangen ist, hat einer gebaumelt. In den Orten wo wir durchkamen. Das will ich wirklich nicht mehr mitmachen, nie wieder!" Mit gefalteten Händen in einem Klappstuhl sitzt er vor seinem Schuppen am Rande von Güstrow. Weitere Fotografien zeigen Jugendliche in Badeshorts mit hochgerissenen Armen von einer Seebrücke ins Wasser springen. Die Fotografien sind nah am Menschen, zeigen Alltägliches, erzählen Geschichten und stimmen an mancher Stelle nachdenklich - Dokumente einzelner Lebensgeschichten aus Güstrow werden gezeigt. Die ausgestellten Arbeiten sind im Sommersemester 2011 und im Wintersemester 2011/12 entstanden.
Bei weiteren Fragen zur Ausstellung oder zu den einzelnen Arbeiten, wenden Sie sich bitte an Prof. Olaf Fippinger unter der E-Mail olaf.fippinger@hs-wismar.de
Zur Ausstellung ist auch eine Publikation erschienen.