Axel Kufus, Produktdesigner und Professor für Produkt- und Prozessgestaltung an der Universität der Künste Berlin, mit dem Thema "Möglichkeitsmodelle" bei der Vortragsreihe "Wismarer DIAlog" an der Fakultät Gestaltung der Hochschule Wismar zu Gast. In seinem Vortrag stellt Kufus verschiedene Modellstrategien vor, mit denen er in den letzten Jahren an seinem Projektbereich im Institut für Produkt- und Prozessgestaltung experimentiert hat. Modelle spielen im Gestaltungsprozess eine herausragende Rolle. Sie operieren zwischen dem Schutzraum noch eine Idee zu sein und der Wirkungsmacht schon eine Rolle in der Welt zu spielen. So entstehen durch Modelle so genannte Möglichkeitsräume, in denen sie veränderlich bleiben und zudem herausfordernd Raum für weiterführende Ideen geben.
Nach seinem Abitur und einer Lehre zum Tischler arbeitete Kufus gemeinsam mit dem Bildhauer Richard Mühlemeier sowie der freien Künstlerin und Bildhauerin Ulrike Holthöfer zusammen. Parallel zu seinen freien Arbeiten schloss Kufus an der Holzfachschule Bad Wildungen mit dem Meisterbrief ab. Es folgte ein Design-Studium an der Hochschule der Künste Berlin. Als Teilhaber einer experimentellen Prototypen-Werkstatt entwickelte er nachfolgend gemeinsam mit Handwerkern und Designern Ausstellungsbauten, Einrichtungen und Möbel. Zudem entwickelte Kufus in eigenen Entwürfen serielle Produktionsprozesse für einfachste Möbel, die bis heute als Beispiele der "Neuen Einfachheit" in internationalen Sammlungen vertreten sind.
Ende der 80iger Jahre gründete Kufus das "werkstudio" in Berlin. Unzählige Projekte im In- und Ausland konnte er bis heute realisieren. Er hat unter anderem mit renommierten Partnern, wie Nils Holger Moormann oder dem Hersteller für Büro- und Konferenzeinrichtungen Wilkhahn zusammen gearbeitet. Aber auch italienische Firmen, wie Cappellini und Cassina stehen neben einer Reihe anderer Größen der Möbel- und Gestalterszene auf seiner Agenda. Neben privaten Kunden hat er zudem für die weltweit bekannte Ausstellung für zeitgenössische Kunst, der "documenta 11", oder die "Deutsche Bischofskonferenz Berlin" und die "Johanneskirche Düsseldorf" Projekte realisiert.
1993 folgte er dem Ruf als Professor für Produktdesign an die Bauhaus-Universität Weimar und 2004 an die Universität der Künste Berlin für das Lehr- und Forschungsgebiet Produkt- und Prozessgestaltung. Kufus ist Mitglied in internationalen Jurys und im künstlerischen Beirat des ifa - Instituts für Auslandsbeziehungen. Als Beirat der Präsidien berät er zudem die Bauhaus-Universität Weimar und die Freie Universität Bozen in Fragen der Hochschulentwicklung. Axel Kufus lebt mit seiner Familie in Berlin.