Mi 4Mai2011

Wismarer DIAlog | Prof. Robert Špaček

Campus Wismar, Haus 7a, Hörsaal

Die zeitgenössische Architektur wird immer noch verlässlich von der vitruvianischen Triade "firmitas, utilitas, venustas" getragen. Der Einzug der Philosophie der Nachhaltigkeit brachte "restituitas" dazu. Die Frage, was macht die eigentliche Nachhaltigkeit der Architektur aus, wird immer notwendiger. Am Anfang wurde das ökologische Bewusstsein von der Technologie getragen, dann kamen neue räumliche Konzepte dazu. Passivhaus, Nullenergiehaus, sind mehr oder weniger frei zugängliche Produkte auf dem Markt geworden.

Die Lösung des Problems verschiebt sich immer mehr in die räumliche, städtebauliche Dimension. In der Architektur an sich stellt sich die Frage, ob ein neues ästhetisches Paradigma entsteht, ob die nachhaltige, ökologische Architektur von neuen authentischen Ausdrucksmitteln getragen wird. Unserer Meinung nach genügt die Umweltfreundlichkeit allein nicht, um die Nachhaltigkeit der Architektur zu gewährleisten.

Wir sprechen dann von der kulturellen Nachhaltigkeit, die das Gleichgewicht zwischen Ästhetik, Ökologie und Ethik braucht. Das ökologische Bewusstsein hat sich nach und nach von der Ebene der freiwilligen Begeisterung bis zur europäischen Gesetzgebung durchgekämpft. Jetzt sind wir dabei zu erfahren, dass wir die Öffentlichkeit zum nachhaltigen Lebensstil, oder zum Lebensstil der Nachhaltigkeit erziehen müssen, damit unsere Fachlichkeit auch allgemein wirksam wird. Die Architektur ist hierbei ein integrierendes Medium.

Prof. Robert Špaček ist Architekt und lehrt am Institut für ökologische und experimentelle Architektur der Technischen Universität Bratislava.

Veranstalter

Veranstaltungsort

  • Campus Wismar, Haus 7a, Hörsaal


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