Alte Feuerwache

Projektinfos

Jahr: 2024

Studiengang:
Innenarchitektur

Betreuung:
Hantke, Oliver, Prof.

Teilnehmer*innen:
Aida Kranert

Projektart:
AbschlussarbeitEntwurf

Das Nutzungskonzept sieht eine Nachnutzung der ehemaligen Feuerwache in Wismar als Soziokulturelles Zentrum vor, welches auch als gemeinwohlorientiertes Nachbarschaftszentrum fungieren kann. Das Vorhaben fällt in die Kategorie „öffentliche Einrichtungen“ und kann auch als Versammlungs- und Veranstaltungsort angesehen werden.

 Verschiedene Nutzungseinheiten schaffen ein vielfältiges Angebot. Dazu gehören regelmäßige Veranstaltungen wie Konzerte, Lesungen, Filmabende, Plena, Diskussionsrunden, Ausstellungen, Workshops, Artist Battle, Gartenarbeit, Kreativarbeit und Bewegungsangebote für Körper und Geist. Auf vier Geschosse verteilen sich ein niedrigschwelliger Treffpunkt, freie Arbeitsflächen, Kursräume und ein Veranstaltungssaal. In den Nebengebäuden gibt es unterschiedlich ausgestattete Werkstätten sowie Atelierräume. Die Nutzung ist nicht auf eine bestimmte Nutzergruppe ausgelegt. Von Schulkindern über Jugendliche bis hin zu Senioren sind alle willkommen. Es soll ein neutraler Begegnungsort entstehen. Es geht darum, einen frei zugänglichen Raum zu schaffen, in dem Bildung, Kultur, und Begegnung einen wichtigen Beitrag zur kulturellen Vielfalt, Schaffung von gleichwertigen Lebensverhältnissen und zur Stärkung von Identität leisten. Darüber hinaus können die Generationen wieder mehr zusammen geführt werden. Wichtig ist es, den Zugang niedrigschwellig zu gestalten, um keinen elitären Eindruck zu vermitteln und somit niemanden von vornherein auszuschließen.
Es wäre auch denkbar, einen Teil der Veranstaltungen der Hochschule Wismar in das Soziokulturelle Zentrum auszulagern, sodass diese mehr Präsenz in der Stadt zeigen kann.

Die aktuelle Atmosphäre in den oberen Geschossen ist sehr verschlossen und dunkel. Das ist für die jeweiligen Nutzungen und Raumgestaltung ungünstig.
Die Nutzung soll leicht ablesbar und zugänglich sein. Das erfordert eine offene Raumstruktur, weshalb der Großteil der Innenwände entfernt und durch Stützen und Unterzüge ersetzt wird. Die ehemalige Fahrzeughalle wird lediglich über die einzelnen Bereiche zoniert und bleibt als offenes Ganzes erhalten.
Da sich die nachträglich angebaute Fahrzeughalle vom Hauptgebäude gestalterisch und konstruktiv zu stark abhebt wird die ursprüngliche Gebäudekante mittels moderner und großflächiger Verglasungen wieder geschlossen. Die Einbauten sind so gestaltet, dass geschlossene Korpusse, wie beispielsweise eine Sitzbank oder Unterschränke geschlossen ausgebildet sind und alle offenen Elemente, wie ein Regal aus einem filigranen Metallgestell bestehen. Diese beiden Elemente sind auch in Kombination miteinander vorzufinden. In den oberen Geschossen, die weniger öffentlich zugänglich sind, verändern sich die Einbauten und immer mehr Holz und weniger Metall kommen zum Einsatz. Die restliche Möblierung ist flexibel und teilweise rollbar, um auf möglichst viele verschiedene Nutzungsszenarien reagieren zu können.

Die ehemalige Fahrzeughalle im Erdgeschoss wird zu einem offenen Treffpunkt. Dort gibt es ein kleines gastronomisches Angebot, mit Kaffee, regionalen Säften und Snacks. Es herrscht jedoch kein Konsumzwang und der Verzehr von eigenen Speisen und Getränken ist genauso erwünscht. Es soll lediglich durch das Angebot von gutem Kaffee und spritzigen Limonaden den Menschen einen zusätzlichen Anreiz für einen Besuch geben. Zudem ist ein kleiner Verkaufsbereich mit ausgewählten Produkten lokaler Kunst- und Designschaffenden vorgesehen. Der Bereich kann außerdem auch als Ausstellungsfläche genutzt werden. Die Möblierung ist größtenteils flexibel, um eine Varianz in der Nutzung zu ermöglichen.

Ergänzend zum offenen Treffpunkt im Erdgeschoss gibt es im ersten Obergeschoss eine Leselounge. Ausgestattet ist diese hauptsächlich mit Büchern und Gesellschaftsspielen sowie Computern mit Online-Zugang. Diese beiden Bereiche sind während der Öffnungszeiten ohne Konsumzwang oder ein konkretes Nutzungsvorhaben frei zugänglich.

Im zweiten Obergeschoss gibt es eine offene Arbeitsfläche, die von allen genutzt werden kann, die außerhalb der Arbeit oder der Schule und dem Zuhause arbeiten wollen.
Es gibt insgesamt acht Arbeitsplätze und zusätzlich zwei Lernboxen, in denen ruhige Einzelarbeit oder Partnerarbeit stattfinden kann. Die Abteile sind verglast, aber können für mehr Privatsphäre mit einem Vorhang blickdicht verschlossen werden.

Das dritte Obergeschoss beherbergt einen Veranstaltungssaal mit Foyerbereich.
Der Aufzug und die Treppe führen direkt in das Foyer. Die Einbauten sind hier Raumhoch ausgebildet, ebenfalls aus Esche Vollholz, weiß geölt. In dem Foyer gibt es einen Barbereich, der bei Veranstaltungen bespielt werden kann. Wird die Bar nicht benötigt, kann der Rücktresen mit Falttüren flächenbündig geschlossen werden.

Ansicht Süd
Ansicht Süd
Ansicht Nord
Ansicht Nord
Dachaufsicht
Dachaufsicht
Visualisierung Eingangssituation
Visualisierung Eingangssituation
Grundriss Hauptgebäude EG
Grundriss Hauptgebäude EG
Grundriss Hauptgebäude 1. OG
Grundriss Hauptgebäude 1. OG
Grundriss Hauptgebäude 2. OG
Grundriss Hauptgebäude 2. OG
Grundriss Hauptgebäude Dachaufsicht/ 3. OG
Grundriss Hauptgebäude Dachaufsicht/ 3. OG
Schnitt A-A
Schnitt A-A
Schnitt C-C
Schnitt C-C
Visualisierung Leselounge
Visualisierung Leselounge
Visualisierung Treffpunkt alte Fahrzeughalle
Visualisierung Treffpunkt alte Fahrzeughalle
Grundriss & Schnitt D-D Vertiefung ehemalige Fahrzeughalle
Grundriss & Schnitt D-D Vertiefung ehemalige Fahrzeughalle
Isometrie Vertiefungsbereich
Isometrie Vertiefungsbereich

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