Auf dem Grund ist Dunkel genug

Flora
Halsschmuck, Porzellan glasiert, Edelstahl

Projektinfos

Jahr: 2016

Studiengang:
Schmuckdesign

Betreuung:
Förster, Gunda, Prof.Wippermann, Andrea, Prof.

Teilnehmer*innen:
Anne Lengnink

Projektart:
AbschlussarbeitAuszeichnung

Anne Lengnink  Auf dem Grund ist Dunkel genug  (Titel frei nach Ingeborg Bachmann)

In meinen Arbeiten wird Sexualität als der Gelenkpunkt unserer Geschlechterverhältnisse thematisiert, allerdings nie aggressiv sondern subtil, nicht privat werdend und trotzdem stark irritierend. Die lustvolle Erfahrung steht bei mir häufig im Vordergrund. Dank der poetischen Qualität der Werke öffnen sich die Betrachtenden „von selbst“ statt sich zu verschließen, welches bei Themen wie z.B. Sexualität  nicht selbstverständlich ist. Vermeintliche Paradoxien finden sich bei mir häufig, sind erfahrbar, selbstverständlich fühlbar und verändern ganz nebenbei die Selbst- und Weltwahrnehmung.

Mammae masculinae

Die Kombination von Latex und Porzellan dient dem Auslösen einer Grenzerfahrung. Beständiges steht Vergänglichem gegenüber. Der Körper ist zwischen diesen beiden Materialien einzuordnen. Das Porzellan erscheint sehr hart und dauerhaft. Demgegnüber steht der Latex, der lichtempfindlich und dünnhäutig ist, dadurch flüchtig und unbeständig wird. In der Kombination wirkt der wuchende Latex wie eine zweite Haut. Er umhüllt die Porzellankörper und schließt sie ein.

Paradoxon
 
Schwarzer Stahl als Industrie-, Maschinen- und Männermaterial. Eine völlig andere, glänzende Härte tritt mit dem Porzellan in Beziehung. Die laserverschweißten Stahlkörbe wirken wie Käfige, Zäune, Prothesen. Konstruktives steht Wucherndem gegenüber. Hier wird auf das Paradoxon der Fremdheit verwiesen. Was wir als fremd empfinden, ist konstruiert und nicht konstant. Auch der Umgang mit dem Fremden und Unkontrollierbaren wird thematisiert. Grenzerrichtung zur Selbstbehauptung.

Flora

Etwas der Abschwächung durch erotisch-sinnliche Überhöhung entgegensetzen. Eine andere Sinnlichkeit auf rauschhafte Ausschweifung o.ä. zu reduzieren, verdeckt das wahre Potential der Figur (bspw. Aphrodite). Ein Collier zur Selbstbehauptung.

Circumclusion

Die klassische Perlenkette, die traditionell einer Frau zur Verlobung oder Hochzeit geschenkt wird, wurde in diesem Entwurf in Form, Funktion und Bedeutung entgrenzt. Die Art und Weise, wie die Perlenelemente miteinander verbunden sind, ihre Materialität und Form weckt vor allem eine Frage: Womit haben wir es hier zu tun? Grentübertritte

 

Mammae masculinae
Halsschmuck, Porzellan glasiert, verlorene Form, Latex, Schrumpfschlauch, Textil
Mammae masuculinae
Halsschmuck, Porzellan glasiert, verlorene Form, Latex, Schrumpfschlauch, Textil
Paradoxon
Halsschmuck, Porzellan glasiert, verlorene Form, Textil
Circumclusion
Halsschmuck, Porzellan hohl, glasiert, elastische Kordel
Circumclusion
Halsschmuck, Porzellanhohl, glasiert), elastische Kordel
o.T.
Objekte, Porzellan, hohl, glasiert
o.T.
Objekte, Porzellan, hohl, glasiert
o.T.
Objekte, Porzellan, hohl, glasiert
o.T.
Objekte, Porzellan, hohl, glasiert

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