CHAOS, ZUFALL UND ANDERE HERAUSFORDERUNGEN

Jannik Kroll, Impact of Chaos, Aluminium-Sandguss (KuM)

Projektinfos

Jahr: 2025

Studiengang:
ArchitekturKommunikationsdesign und MedienProduktdesign

Betreuung:
Förster, Gunda, Prof.

Teilnehmer*innen:
Julia Czerniak, Lasse Johannes Köhler, Jannik Kroll, Merle Eva Pagel

Projektart:
EntwurfGruppenprojekt

Wir leben in einer Zeit, für deren gesellschaftliche Strukturen und Entwicklungen der Begriff CHAOS schon verwendet wurde. Er ist umgangssprachlich oft negativ konnotiert, beschreibt in den Naturwissenschaften jedoch einen Zustand nichtlinearer, dynamischer Systeme. Auch der ZUFALL ist ein Phänomen, das sehr ambivalent wahrgenommen und diskutiert wird.
Beide Begriffe wurden hier im gesellschaftlichen, sozialen, naturwissenschaftlichen und natürlich künstlerischen Kontext diskutiert und individuelle künstlerische Arbeiten dazu entwickelt. 

Jannik Kroll, Impact of Chaos, Aluminium-Sandguss (KuM)
Systeme, bei denen bereits winzigste Veränderungen der Ausgangsbedingungen zu völlig unterschiedlichen
Ergebnissen führen können, bezeichnen wir als Chaos. Aufgrund ebenjener Gesetzmäßigkeiten ist der Verlauf hierbei praktisch nicht vorherzusehen. Schon der Aufprall eines einzelnen Wassertropfens auf eine Wasseroberfläche zeigt, wie sensibel solche Prozesse sind: Für den Menschen kaum wahrnehmbare Unterschiede in Fallhöhe, Tropfenform, Luftbewegung oder Temperatur erzeugen jedes Mal eine andere Kraterstruktur. Diese Vielfalt an Formen wurde zunächst im Digitalen simuliert, dann als Negativ mittels Sandgussverfahren in Aluminium gegossen und damit dauerhaft festgehalten. Die Objekte zeugen von der verborgenen Komplexität scheinbar einfacher Vorgänge und machen sichtbar, wie aus minimalen Abweichungen eine unerwartete Formenvielfalt entsteht.

Merle Eva Pagel, Nie vergessen, Collagen und Prosa (KuM)
Zwischen zerknitterten Quittungen und vergilbten Briefumschlägen lagen Fotos. Lose gestapelt wie fallengelassene Gedanken. Bei einer Haushaltsauflösung wird ein ganzes Leben handlich gemacht, verpackt, bewertet und abgeholt. Und die Fotos, einst kostbar genug, um gerahmt zu werden, liegen nun achtlos in Kartons in einem Laden zum Verkauf. So, als hätten sie nie gelebt. Die Bilder haben ihre vergangene Geschichte verloren, aber durch den Verkauf begannen sie, etwas anderes zu werden: offen, weit, ungebunden.
Ich habe diesen Bildern collageartig eine neue Präsenz und Geschichte gegeben. Durch die alten Bilderrahmen bekommen sie nun den Charme, den sie einst oder nie hatten. In einem Heft habe ich zu jeder Collage eine Prosa geschrieben: So wie ich diese Bilder wahrnehme, was ich empfinde und welche Themen ich damit verbinde. Es ist eine sehr persönliche Arbeit mit individuellen Geschichten und Interpretationen.

Julia Czerniak, Hirngespinst, sechsteilige Fotoarbeit (A)
Die Bilder zeigen eine Überlagerung von jeweils zwei Fotografien: eine Stadtansicht und ein Waldmotiv. 
Durch die transparente Kombination entsteht der Eindruck einer Fata Morgana – ein scheinbar realer, 
aber trügerischer Zustand.
Die Arbeit thematisiert das Chaos, das entsteht, wenn Natur und urbaner Raum aufeinandertreffen. Es geht um die Gleichzeitigkeit von Bestehendem und Verdrängtem sowie um die Frage, wo Realität endet und Wahrnehmung beginnt.

Merle Eva Pagel, Nie vergessen, Collagen und Prosa, (KuM)
Merle Eva Pagel, Nie vergessen, Collagen und Prosa, (KuM)
Merle Eva Pagel, Nie vergessen, Collagen und Prosa, (KuM)
Julia Czerniak, Hirngespinst, sechsteilige Fotoarbeit (A)

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