Wie kann Architektur eine Sprache finden, die dem Lebendigen gerecht wird – nicht nur dem Menschen, sondern auch der Natur selbst?
Im Projekt Court of the Living Earth wird Architektur zum Mittler zwischen Mensch, Material und Maschine. Der Ausgangspunkt sind mikroskopierte Fundstücke aus meiner Kindheit – Steine, Objekte, organische Materialien. Ihre inneren Strukturen offenbaren komplexe Systeme: porös, wachsend, zirkulierend.
Mithilfe künstlicher Intelligenz wurden daraus 3D-Modelle generiert – hybride Formen, die nicht nur an natürliche Prozesse, sondern auch an den menschlichen Körper erinnern: Gewebe, Kammern, Organe.
Diese Modelle wurden typologisch geordnet – nach Parametern wie Dichte, Durchlässigkeit, Wachstum oder Oberfläche. Der entstandene Katalog macht verborgene Prinzipien sichtbar, aus denen neue architektonische Konzepte entwickelt werden können. Es geht hierbei nicht nur um Funktion, sondern um Beziehungen: zwischen Mensch und Umwelt, zwischen Innen und Außen, zwischen Mikro- und Makrokosmos.
Der Court of the Living Earth ist ein Gerichtsraum für die Rechte der Natur – aber auch eine Vision heilender Architektur. Der Mensch wird nicht zum Richter, sondern zum Akteur für das Lebendige.
Court Of The Living Earth | Ein bioinformatischer Entwurfsprozess

Projektinfos
Jahr: 2025
Studiengang:
Architektur
Betreuung:
Takasaki-Lauw, Simon, Prof. Dipl.-Ing., MArch.
Teilnehmer*innen:
Ben Passow
Projektart:
Entwurf
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