Im Wintersenester 2024/25 stand das Phänomen des DAZWISCHENS im Fokus unserer künstlerischen Auseinandersetzung.
DAZWISCHEN meint hier etwas, das im räumlichen, zeitlichen oder emotionalen Kontext konkret weder dem Einen noch dem Anderen zuzuordnen ist: dem einen oder anderen Ort, dem einen oder anderen Zustand, dem einen oder anderen Gefühl. Es kann auch etwas sein, das sich genau zwischen 2 Medien situiert.
Es ging also um die Ambivalenz, sich genau mit dem Moment der Unentschiedenheit zu beschäftigen und daraus resultierend trotzdem eine Entscheidung für eine individuelle künstlerische Arbeit zu treffen. Material und Medium waren frei wählbar.
Tjark Delfs, Til Lampe, Dazwischen, Videoarbeit (A)
Ein roter Ballon füllt den Raum zwischen zwei Autos aus und wird so lange aufgepumpt, bis er platzt.
Malin Westphal, Buch mit 50 Fotografien (A)
In dem Buch sind 50 Schwarz-Weiß-Fotografien gesammelt, die Momente zwischenmenschlicher Beziehungen im Alltagskontext eingefangen haben.
Luise Schulz, 15 Millisekunden, Film (KuM)
Der Film spiegelt das Phänomen eines “Wimpernschlags” wider, der eigentlich sehr kurz ist, nur 15 Millisekunden, aber dennoch große Veränderungen mit sich bringen kann.
Vor 15 Millisekunden war ich noch ein Kind.
Vor 15 Millisekunden wusste ich noch nicht, wer ich bin.
Vor 15 Millisekunden habe ich mich das erste Mal verliebt..
Vor 15 Millisekunden bin ich erwachsen geworden.
Vor 15 Millisekunden habe ich in einer anderen Stadt gewohnt.
Vor 15 Millisekunden war mir nicht klar, was ich will.
Vor 15 Millisekunden war noch Sommer.
Vor 15 Millisekunden hast du noch gelebt.
Vor 15 Millisekunden wusste ich noch, was ich will.
Vor 15 Millisekunden habe ich dich getroffen.
Vor 15 Millisekunden war alles so unbeschwert.
Vor 15 Millisekunden waren wir auf dem Konzert.
Vor 15 Millisekunden ging es mir nicht gut.
Vor 15 Millisekunden war noch Winter.
In 15 Millisekunden ist schon wieder Sommer.
