Hintergrund des Themas ist die Fragestellung, wie man das Leben auf dem Land/ Dorf wieder attraktiver gestalten kann. Eingeschränkte Infrastruktur und lange Arbeitswege auf dem Land ziehen Dorfbewohner immer wieder in die Stadt. Das sorgt nicht nur für Leerstand, sondern lässt auch zerbrochene Dorfkerne hinter sich zurück. Doch vielleicht bringt uns gerade jetzt die Pandemie, durch die Veränderung der Arbeitswelt und der mit einhergehenden Digitalisierung, dass von überall aus gearbeitet werden kann, eine Chance für die Dörfer? Immer mehr Menschen sehnen sich nach einem Leben im Grünen, besonders durch die aktuelle Corona-Situation bedingt. Wieso also nicht auf dem Land leben und mit Hilfe der technischen Möglichkeiten Jobs nachgehen, die in den Städten verankert sind. Coworking-Spaces auf dem Land, als Rettung der Dörfer, verknüpft mit einem Ort, der eine Basis-Infrastruktur bildet und somit auch das Dorfleben wieder belebt.
Ziel des Entwurfes ist es demnach, eine leerstehende Fläche im Ortskern zu revitalisieren und in einen neuen Dorfmittelpunkt zu verwandeln. Der Vierseitenhof in Rhinow bietet mit seiner Lage am Marktplatz und den großzügigen Gebäuden ideale Voraussetzungen für das „Dorfwerk“.
„Dorf“ als Verbindung zu den Einheimischen und somit meinen potenziellen Nutzer*innen. „Werk“, um die vielfältigen Werkstätten und das damit verbundene werkeln, was auf dem Hof stattfindet, aufzugreifen. Aber auch als Schaffenswerk der Dörfler kann dies interpretiert werden, eben für einen lebendigen Ortskern.
Doch was braucht es für einen lebendigen Ortskern?
Im Fokus stehen die Schwerpunkte Freizeit und Arbeit – in der Gemeinschaft. So soll ein lebendiger Ortskern mit seinem Angebot dazu einladen, seine Freizeit, sowie auch Arbeitszeit dort zu verbringen.
Das attraktive Angebot, was von Veranstaltungen in der Scheune wie beispielsweise Konzerte oder Flohmärkte, über das gemeinschaftliche Gartenprojekt im ehemaligen Bauerngarten, bis hin zum gemeinsamen Kochen im Haupthaus reicht, lässt keine Wünsche offen. Für jede*n ist etwas dabei – egal ob alt oder jung, zugezogene Städter*innen oder altansässige Dörfler*innen. Hier treffen die unterschiedlichsten Menschen aufeinander, die jedoch alle dasselbe Interesse, und zwar den Wunsch nach einer Dorfgemeinschaft teilen.
Auch die Arbeit findet Ihren Platz auf dem Hof und auch hier gilt – für jede*n ist etwas dabei. Ob für den/ die Handwerker*in oder den/ die Akademiker*in , eins ist klar, es gibt Platz für alle. Werkstätten für die Handwerker*innen, Coworking Plätze für die Digitalarbeiter*innen und mittendrin steht der Austausch von Erfahrung und Wissen zwischen den verschiedenen Berufsgruppen.
Ein Ort der Begegnung, der die Gemeinschaft stärkt und ein Miteinander schafft, für Menschen aus der Nachbarschaft, die für einen lebendigen Ortskern aktiv werden wollen.
Dorfwerk
Projektinfos
Jahr: 2022
Studiengang:
Innenarchitektur
Betreuung:
Hantke, Oliver, Prof.
Teilnehmer*innen:
Laura Pott
Projektart:
AbschlussarbeitEntwurf
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