ephemer – der anfang im ende
Das heutige Konsumverhalten, wirtschaftliche Strukturen und das Streben nach ständigem Wachstum prägen die Gesellschaft in vielerlei Hinsicht. Begriffe wie Konsum-, Überfluss-, Wegwerf- oder Leistungsgesellschaft fassen dabei den gegenwärtigen Zustand zusammen.
Produkte werden heutzutage immer schneller ersetzt - Trends wechseln in rasantem Tempo, die Effizienzsteigerung steht im Fokus, Gebrauchsspuren gelten als unerwünscht und Perfektion wird zum Standard. Glatt soll es sein, hygienisch einwandfrei und makellos. Ewig soll es halten, nicht kaputt gehen und unter Kontrolle zu bringen - ein Statussymbol. Genau dieses Verhalten schwächt die Beziehung zu den Dingen, erhöht den Ressourcenverbrauch und verstärkt die ökologischen Herausforderungen der Gegenwart.
Die ephemere Produktgestaltung und die Vergänglichkeit von Objekten müssen nicht als Mangel verstanden werden. Im Gegenteil: Sie eröffnen neue Perspektiven.
Die Abschlussarbeit lädt dazu ein, gängige Vorstellungen von Wert, Qualität und Beständigkeit zu hinterfragen. Was wäre, wenn Produkte nicht nach ihrer Langlebigkeit und Perfektion beurteilt würden, sondern nach der Tiefe der Beziehung, die zu ihnen entsteht und ihrer Resonanzfähigkeit? Was wäre, wenn die Vergänglichkeit nicht nur akzeptiert, sondern ihr Wert erkannt und Objekte unabhängig von ihrer Rolle als Konsumprodukt betrachtet würden?
Es wurden drei beispielhafte Produkte aus unterschiedlichen Anwendungsbereichen entworfen, die das Potenzial der ephemeren Produktgestaltung aufzeigen. Im Möbelbereich entstanden ein Couchtisch sowie eine Leuchte aus Strohplatten, als Konsumgut des alltäglichen Bedarfs ein Deodorant aus Löwenzahnkautschuk und Naturschwamm und im Hinblick auf weiterhin stattfindende Messen wurde ein Ausstellungssystem aus Papprohren konzipiert.