Für die Erstsemester-Architekturstudierenden ist dies seit einigen Jahren ein ganz besonderer Anlass und mittlerweile eine Tradition. Gemeinsam mit den Ehrenamtlichen des „Mittagstisches für Leib und Seele“ der St.-Nikolai-Kirche Wismar verwandeln sie die Winterkirche in einen festlichen Raum und bereiten ein Weihnachtsessen für rund 120 Gäste vor – für Menschen, die es im Leben nicht so leicht haben.
In nur vier Stunden entsteht aus der leeren Winterkirche ein Ort voller Wärme und Herzlichkeit. Die knapp 40 Studierenden stellen Tische und Stühle auf, polieren Besteck, decken liebevoll die Tafeln ein und schmücken den Raum. Selbst gebastelte Sterne erinnern an einen Sternenhimmel, die Kirchenfenster erstrahlen in weihnachtlichen Motiven. Währenddessen werden in der Küche mit großem Einsatz Kartoffeln geschält, Klöße gerollt und das Dessert vorbereitet.
Schon bald treffen die ersten Gäste ein, und die Freude ist ihnen deutlich anzusehen. An den festlich gedeckten Tischen unterm Sternenhimmel finden sie Platz. Pastorin, Antje Exner, eröffnet das Fest mit einer Weihnachtsgeschichte, und gemeinsam stimmen wir in das Lied „Alle Jahre wieder“ ein – ein Moment, der uns alle miteinander verbindet.
Das anschließende Weihnachtsessen – Kartoffeln und Klöße mit Rotkohl und Gulasch – ist ein kulinarischer Höhepunkt. Doch Weihnachten wäre nicht Weihnachten ohne Geschenke. Die Studierenden haben für jeden Gast kleine Überraschungen vorbereitet: dekorierte Zapfen, liebevoll gebastelte Wichtel und filigrane Weihnachtsbäume aus Wolle, geschmückt mit Sternen und kleinen Glocken. Diese kleinen Andenken sind nicht nur ein Zeichen der Wertschätzung, sondern auch Erinnerungen an einen besonderen gemeinsamen Tag voller Wärme und Nächstenliebe.