Die internationalen Studierende des Master-Studiengangs Architektur Ahmad Obeidat und Luis Henrique Rocha de Araujo folgen mit ihrem Entwurf für die öffentliche Bibliothek dem Leitbild der klimagerechten Stadt und würdigen die Amerika-Gedenkbibliothek nicht nur in baulich-funktionaler Hinsicht, sondern auch als identitätsstiftendes Denkmal und stadtbekanntes Wahrzeichen in Verlängerung der barocken Stadtentwicklungsachse Berlins über den Mehringplatz zum Blücherplatz.
Mit dem Entwurf wird ein weitgehend transparent wirkender Baukörper mit fließend gerundeten und teilweise gestaffelten Geschossebenen vorgeschlagen, der einen abgesenkten Platzbereich mit einer großzügigen, räumlichen Geste umschließt und dabei einen weit geöffneten, zweigeschossigen Durchgang nach Osten mit Blick auf die Heilig-Kreuz-Kirche inszeniert. Dabei nehmen die Studierenden Rücksicht auf die Polarisierung der stadträumlichen Konfiguration nördlich und südlich des Bestandsgebäudes, indem die Kubatur eine deutlich ablesbare Staffelung von Norden in Richtung Süden erfährt.
Auf allen Ebenen des Baukörpers erfolgt eine Interaktion zwischen Innen- und Außenraum: So wird folgerichtig vorgeschlagen, die im öffentlichen Raum angebotenen Grüninseln gleichermaßen auf den der Öffentlichkeit zugänglichen Dächern anzuordnen Die Jury des renommierten Schinkelwettbewerbs würdigte den Entwurf mit der Aufnahme in die engere Wahl und attestierte ihm insbesondere eine nennenswert hohe Funktionalität.
Die vorgeschlagene Gestalt für die neue Bibliothek spiegelt die klimafreundliche Stadt der Zukunft wider. Die Fassade des Gebäudes ist mit einer organischen Membran überzogen. Im Süden beinhaltet diese Membran Photovoltaikzellen, die erneuerbare Energie erzeugen und als Sonnenschutz für das Innere der Bibliothek dienen. Damit ist sie ein aktives und passives Energiesparelement.