Die Lübecker Altstadt sticht vor allem durch die besondere Form hervor. Diese wird von der Trave abgegrenzt und schlängelt sich in weichen Bögen um die Altstadt herum. Im Stadtkern hingegen herrschen die geraden Linien der Stadt vor.Dieser Kontrast wird in der Neugestaltung aufgegriffen und taucht in Form von Bodenflächen und gerundeten und geraden Regalen wieder auf. Ziel ist es, eine neue Form der Bibliothek zu schaffen, die nicht mehr nur aus gerade aufgereihten, deckenhohen Regalen besteht,sondern spielerischer mit ihnen umgeht und die Bücher in Szene setzt ohne den Menschen zu überdecken. Die Bibliothek soll ein DRITTER ORT werden, an dem man sich trifft, sich austauscht und gegenseitig inspiriert unabhängig von Alter, Herkunft oder Einkommen.
Auch farblich soll die neue Gestaltung die Stadt und ihre Identität aufgreifen. Was hier nicht fehlen darf ist das Backsteinrot, welches offensichtlich das Stadtbild prägt. Geht man mit Blick nach oben durch die Stadt fallen einem weiter die Kirchtürme und Dächer auf, die mit ihren patinierten Kupferdächern türkis leuchten und einen schönen Kontrast zum Rot darstellen. Ergänzt man diese kräftigen Farben durch Nuancen erhält man ein Farbkonzept, das Lübeck sehr gut widerspiegelt.
Die Bibliothek als dritter Ort soll mehr als nur eine Leihstelle für Bücher werden. Sie soll inspirieren, Neugier wecken und zusammenbringen. Im 2. Obergeschoss soll das durch einen Makerspace geschehen. Durch neue Techniken, wie 3D Drucker, Lasercutter und Handwerke wie Nähen und Malerei soll ein Ort entstehen, an dem man Wissen weitergeben und zusammen forschen kann. Hier können sowohl Kinder, als auch Senioren und natürlich alle dazwischen Neues lernen und experimentieren.
Medien in denen Dinge erklärt werden könen direkt verinnerlicht und ausprobiert werden in Workshops und Eigenregie.Hier können Interessen verfolgt, geweckt und weitergegeben werden.
Im unteren Teil befindet sich der Openspace, ein Lese- und Lernbereich, der für alle offen ist. Gerade mit Blick auf die Studierenden der Stadt werden hier großflächig Sitzplätze in verschiedenen Qualitäten bereitgestellt. Das Atrium und die Pflanzen bekommen mehr Aufmerksamkeit durch Sitzplätze mit Aussicht. Gruppenarbeiten, Workshops und Seminare können in Gruppenräumen für 8 oder 12 Personen abgehalten werden. Ergänzend zum Lesesaal und diesen Räumen wird außerdem der Schlözersaal zum Lerngewölbe.
