Warum? Die Studenten haben ein Ziel – sie arbeiten an der Erweiterbarkeit der vor Ort realisierten, weitgehend uniformen Wohnhäuser, die im Rahmen des südafrikanischen Wohnungsbauprogramms derzeit in hoher Anzahl erbaut werden. In Kooperation mit den südafrikanischen Partnern entwickeln die Studierenden modulare Gebäudekonzepte für dringend benötigten Raum zur Entwicklung wirtschaftlicher Kleinstunternehmen, und damit zur Schaffung neuer Arbeitsplätze im Township.
Im Februar 2017 fand erstmalig im südafrikanischen Township „Joe Slovo West“ nahe der Hafenstadt Port Elizabeth ein zweiwöchiges internationales Selbstbauprojekt statt. Siebzehn Studierende der Fakultät Gestaltung errichteten auf Grundlage der eigenen Planung gemeinsam mit Studierenden der Nelson Mandela University (NMU) und des Port Elizabeth College eine Erweiterung für ein typisches „Mandela“-Wohnhaus. Überwiegend aus Recycling-Materialien errichtet, schafft das kleine Gebäude qualitätsvolle Geschäfts- und Aufenthaltsbereiche. Es entstand Raum für das von der Inhaberin „Mama Hilda“ betriebene Recycling-Business sowie für die Unterbringung von Spielgeräten für Kinder.
Für eine zweite bauliche Erweiterung wurden Prototypen erstellt, vorbereitende Maßnahmen getroffen und Baumaterial erworben. Das Projekt wurde anschließend von unserem lokalen Team fertiggestellt. Weitere Wohnhaus-Erweiterungen und neue öffentliche Gebäude befinden sich in studentischer Planung, die in enger Abstimmung mit den lokalen Planungspartnern stattfindet.
Dem Projekt liegt ein ganzheitlicher, interdisziplinärer Ansatz zugrunde, der neben technologischen, ökologischen und energetischen Aspekten vor allem auch die soziale Komponente als wesentlichen Bestandteil nachhaltiger Projektarbeit begreift. Die Mitglieder des internationalen Studententeams haben die Chance ergriffen, wichtige baupraktische Erfahrungen, aber auch wertvolle persönliche Begegnungen zu machen. Das Gesamtprojekt stellt in Aussicht, weit über den Workshop hinaus Impulse für einen gesellschaftlichen Wandel in Südafrika zu generieren.
Das Pilotprojekt hat mittlerweile in Deutschland und Südafrika weitreichenden Zuspruch erfahren. Eine Fortsetzung der Projektaktivitäten ist für Februar 2018 geplant.
Die Broschüre dokumentiert das zweiwöchige studentische Selbstbauprojekt, das im Februar 2017 im Township „Joe Slovo West“ bei Port Elizabeth stattfand. Pünktlich zur Jahresausstellung „DIA“, Anfang Juli 2017, wurde die filmische Dokumentation des Projektes präsentiert, die nun hier zu sehen ist: https://www.youtube.com/watch?v=E_ueil5jGZs&
Über den DIA-Preis Architektur 2017 freuen wir uns sehr!
Das Projekt konnte nur dank zahlreicher Unterstützer realisiert werden, diese finden Sie in der beiliegen Dokumentation. Wer die Weiterführung des Projektes unterstützen möchte, kann dies unter www.betterplace.org/p51290 tun. Bei Fragen zum Projekt steht Ihnen Prof. Silke Flaßnöcker gerne zur Verfügung (E-Mail: silke.flassnoecker@hs-wismar.de).