Was ist das eigentlich: KITSCH? Wir haben geklärt, wo der KITSCH seinen Ursprung hat, warum er zusehends prächtigere Blüten treibt und in allen Bereichen unseres Lebens grassiert. Im Rahmen dieses ausufernden Themas setzten wir uns mit Erscheinungsweisen von KITSCH in verschiedenen Kontexten wie der Bildenden Kunst, Musik, Film, Design sowie im Alltag auseinander. Im Prozess der Reflexion entstanden individuelle künstlerische Arbeiten zum Thema. Voller Enthusiasmus, Humor und Leidenschaft durften hier Peinlichkeit, Albernheit und schlechter Geschmack ausgelebt werden – inspiriert durch zahlreiche Beispiele aus der Kunstgeschichte und der zeitgenössischen Kunst.
Noémie Zeca, Zwischenwelten: Die Spannung von Kitsch, Film (KuM)
Kitsch im alltäglichen Leben kann manchmal überwältigend oder überfordernd wirken, besonders wenn er in großer Menge vorkommt. Gleichzeitig gibt es bestimmte Gegenstände, Talismane oder auch Situationen, in denen der Kitsch eine Art Flucht vor den Schwierigkeiten des Lebens bietet, obwohl ihre spezifische Bedeutung nicht unbedingt zu betonen ist. Kitsch scheint insgesamt sowohl eine Quelle der Überforderung, als auch ein Mittel zur Entspannung und Beruhigung zu sein, wie ich in diesem Kurzfilm darstelle.
Es besteht eine Spannung zwischen seiner überwältigenden Präsenz und seiner potenziell beruhigenden Wirkung.
Luna Oltmanns, Fankult, Film und Installation (KuM)
Fan von etwas zu sein, besonders bei jungen Frauen, verbinden viele Menschen mit Hysterie, lautem Gekreische und dem bedingungslosen Anhimmeln einer völlig fremden Person. Das Fandasein ist oftmals mit Vorurteilen belegt, stößt bei vielen Menschen auf Unverständnis und kann durchaus in vielerlei Hinsicht als kitschig bezeichnet werden.
Mit meiner Arbeit soll ein Eindruck aus der Sicht einer Fangemeinschaft für Außenstehende geschaffen werden, welche Bedeutung ein Künstler und dessen Fangemeinde für jeden Einzelnen haben kann und warum Kitsch manchmal auch einen Wert hat.
Katharina Moskaleno, LOVEMACHINE, Interaktive Installation (KuM)
Wie oft kann man Liebe äußern, bevor sie ihren emotionalen Wert verliert? Ist die Emotionalität eine andere, wenn die Äußerung von einem Roboter und nicht von einem Menschen kommt?
KI übernimmt immer mehr Aufgaben des Menschen. Ist es für KI möglich, die Aufgabe des Liebens zu übernehmen?
Die LOVEMACHINE versucht das Phänomen des inflationären "Ich-liebe-Dich" zu erforschen.
Stelle dich vor die LOVEMACHINE und erforsche mit ihr.
Hilke Wegner, Ein Herz für Hasi, Kissen (KuM)
Das Lebkuchenherz ist ein Klassiker auf Volksfesten und bei vielen Menschen beliebt. Dabei spielt der Geschmack des süßen Gebäcks eine untergeordnete Rolle – vielmehr zählt die Symbolik. Die klassische Herzform mit Zuckerschrift wird selten verspeist; vielmehr konserviert sie die romantische Vorstellung der ewigen Liebe. Überladene Dekorationen, banale Botschaften und stereotype Symbole der Romantik lassen das Lebkuchenherz zum Kitsch werden.
Diese künstlerische Arbeit erforscht, was das Lebkuchenherz wirklich ausmacht. In Form eines Kissens wird das Symbol der Liebe greifbar. Es lädt dazu ein, sich an etwas Vertrautem und Liebgewonnenem festzuhalten und gleichzeitig in eine warme, kuschelige Umarmung zu sinken.
VORSICHT? KITSCH!

Projektinfos
Jahr: 2024
Studiengang:
ArchitekturKommunikationsdesign und Medien
Betreuung:
Förster, Gunda, Prof.
Teilnehmer*innen:
Nele Fienke , Aimée Laatz , Katharina Moskalenko, Luna Oltmanns, Merle Eva Pagel, Antonia Risse, Celina Tolle, Hilke Wegner, Mandy Winter, Noémie Zeca
Projektart:
EntwurfGruppenprojekt
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