Das Verhältnis vom Mensch und seinen Lebensräumen stellt einen wichtigen Fokus meiner Arbeit dar. Wie formen die unterschiedlichen (Stadt-)Landschaften das Denken und Handeln der Menschen? Wo lassen sich diese soziologischen Spuren der Teilhabe bzw. Verweigerung aufspüren, wie sind sie zu deuten? Mit dieser soziologischen Dokumentation suche ich nach Möglichkeiten gesellschaftliche Prozesse und Zustände zu deuten.
Dabei gehe ich der These nach, dass die Möglichkeit zur („normalen“) Teilhabe an unserer Gesellschaft nur einem kleinem Teil der Bevölkerung vorbehalten ist – trotz aller positivistischer Bemühungen um Inklusion, gesellschaftlicher Vielfalt und sozialer Integration. Durch meine Untersuchungen zeige ich auf, wie zementiert die Strukturen für einen nicht unbedeutenden Teil unserer Gesellschaft sind, ein großer Teil der Gesellschaft lebt in einem seit Generationen zementierten Umfeld.
Ein Beispiel für dieses Umfeld ist eine nach generalisierten Bedürfnissen ausgerichtete Architektur. Das Individuum, mit seiner oft nicht linearen Biografie, taucht hier als störender Faktor am äußersten Rand auf. In meinen Bildern kehrt der Mensch, wieder auf die für ihn errichtete Bühne, zurück.
Sally Frey
Preisträger Caspar-David-Friedrich-Stipendium 2022
Stipendiat Atelierhaus Salzamt, Linz, Österreich 2023