Zwischen Wasser und Welterbe

Während sich hinter den Blockrandfassaden der Altstadt über Jahrzehnte oder teilweise Jahrhunderte ein Geflecht aus unterschiedlichsten Anbauten zur maximalen Platzausnutzung der Grundstücke entwickelte, wird diese in diesem Projekt von vornherein angestrebt. Visualisierung Damian Lürbke

Projektinfos

Jahr: 2023

Studiengang:
Architektur

Betreuung:
Kathmann, Matthias, Hon.-Prof. Dr.-Ing.Joedicke, Joachim Andreas, Prof.

Teilnehmer*innen:
Damian Lürbke

Projektart:
Abschlussarbeit

Stadtteilentwicklung am Schiffbauerdamm

In der Entwurfsbearbeitung wird von einer zukünftigen, nachhaltigen Verkehrswende ausgegangen, durch die der Besitz eines privaten Autos für viele Menschen überflüssig werden kann, da sie genug alternative Verkehrsmittel zur Auswahl haben. Wenn diese Wende gelingt, werden insbesondere die Flächen von Pkw-Stellplätzen für die städtebauliche Nachverdichtung frei.

Der vorliegende Entwurf beschäftigt sich mit der Flächenumnutzung des Parkplatzes Altstadt/Westhafen, Schiffbauerdamm in Wismar. Dieser ist mit 270 Stellplätzen der zweitgrößte kostenpflichtige Pkw-Parkplatz in der Hansestadt und umfasst rund 9.000 Quadratmeter. Durch die Bearbeitung sollen die städtebaulichen Missstände des Ortes aufgezeigt und darauf aufbauend die Chancen zur Stadtentwicklung durch eine alternative Bebauung entwickelt werden.

Der Parkplatz Altstadt/Westhafen konnte als Potenzialfläche für die städtebauliche Nachverdichtung mit neuem Wohnungsbau belegt werden, was im Zuge der Bearbeitung mit weiteren attraktiven Nutzungen ergänzt und bestärkt wurde. Außerdem konnte ein neues Mobilitätskonzept implementiert werden, welches den Fokus auf Car-Sharing und Fahrräder setzt und den Trend, in der Stadt ohne eigenes Auto zu leben, unterstützt. Durch die Verwendung von langlebigen, zeitlosen und nach Möglichkeit nachwachsenden Baustoffen wurde auch das Ziel der Ressourcen- und Energieeffizienz beachtet. Die entworfene Bebauung ist in den städtebaulichen Kontext integriert und löst die vorhandenen Missstände. Auch die Sicht- und Verkehrsachsen konnte mit einbezogen werden. Darüber hinaus wurde die anzunehmende Hochwassergefährdung mit einer Strategie zur Bauvorsorge minimiert, welche sich auch gestalterisch in den Gesamtentwurf einpasst.

Der Entwurf schlägt ein stark gemischtes Nutzungsprogramm vor. Isometrie Damian Lürbke
Eine wichtige Zielsetzung ist der Erhalt aller vorhandenen Grünraumstrukturen. Isometrie Damian Lürbke
Der gesamte Innenhof wird als weitläufige Bewegungs- und Kommunikationszone verwendet, da die Haupteingänge der einzelnen Gebäude über diese Ebene erschlossen werden. Isometrie Damian Lürbke
Im gesamten Projektgebiet ist im Fall einer Sturmflut von einem Überflutungspegel von bis zu zwei Metern auszugehen. Zum Schutz der neuen Bausubstanz wird eine dem Hochwasser widerstehende Bauvorsorgestrategie angestrebt, die in hybrider Bauweise auszuführen ist. Isometrie Damian Lürbke
Der Großteil der Fläche im Warft-Geschoss ist für Mobilitätskonzepte reserviert. Isometrie Damian Lürbke
Unabhängig von der tragenden Konstruktion wird an der Außenfassade mit einem hinterlüfteten Verblendmauerwerk gearbeitet. Darstellung D. Lürbke
Bei der Konstruktion wird auf möglichst einfache Aufbauten ohne toxische Baustoffe gesetzt, die sich untereinander leicht voneinander trennen lassen. Fassadenschnitt Damian Lürbke

Zurück zur Projektübersicht