Himmelsleiter - Wegmarken im Schlosspark Pansvitz

Projektinfos

Jahr: 2021

Studiengang:
Innenarchitektur

Betreuung:
Menzel, Bettina, Prof.

Teilnehmer*innen:
Sarah Materne, Paula Körner, Lena Warnken (4. Semester Bachelor Innenarchitektur) & Seraphina Digeser (6. Semester Bachelor Innenarchitektur)

Projektart:
Entwurf

Ein Ort des Sterbens und des Lebens. Der Schlosspark Pansevitz auf Rügen ist Park und Friedwald zugleich. Mit dem Wunsch den Park mehr zu beleben, wendeten sich die Stiftungsvorsitzenden der Stiftung Schlosspark Pansevitz an die Hochschule Wismar.

 

Zu Beginn des Semesters begingen die Studierenden den Park und suchten, jeder für sich, einen geeigneten Platz, um dessen Genius Loci zu analysieren. Im Verlaufe des Semesters wurden individuelle Entwürfe entwickelt. Kleine Orte der Erinnerung und des Gedenkens entstanden, welche die Besucher durch den Park auf neue Pfade leiten, um dessen Natur neu zu erleben und vielseitig sinnlich kennenzulernen.

Begleitet wurde der Entwurf vom Dachwelten Hochschul-Wettbewerb. Zum Abschluss wurden vier Studierende ausgewählt, um im September am 24-stündigen Wettbewerb teilzunehmen. Nominiert wurden Sarah Materne, Paula Körner, Seraphina Digeser und Lena Warnken.
Im letzten Jahr gewann die Hochschule Wismar mit dem Entwurf der Nano Docks und verteidigt dieses Jahr den Titel.

Weiterführend werden die Entwürfe der vier Nominierten vorgestellt:

Tempus te von Sarah Materne
Die Gedenkstätte „tempus te“ - „Zeit für dich“ behandelt die vier Phasen der Trauer, denen ein Mensch sich stellen muss, wenn eine geliebte Person verstorben ist. 
Die Konstruktion aus Pappelrinde, Acrylglas und Beton befindet sich am Ziegeleiteich im Friedwald Pansevitz auf Rügen. Die Trauerphasen sind durch vier große, weiße Stoffskulpturen verdeutlicht, die an Holzrahmen befestigt sind und frei bis knapp über den Boden fallen. Der Stoff ist undurchsichtig, ebenso wie die Schwelle zwischen Leben und Tod. Eine Besonderheit ist das schmale Kreuz in der Außenhülle, das zur Mittagszeit Licht auf eine der Stoffskulpturen wirft.

Die Umarmung von Paula Körner
Inspiriert von der Kunstwelt und Rügens Küste ist der Entwurf „Die Umarmung“, eine Gedenkstätte für den Friedwald Pansevitz, entstanden. Die Gedenkstätte schließt Besucher:innen sowie Trauernde in die Arme. 
Die einander entgegengesetzten Räume werden verbunden durch einen geschwungenen Gang, der symbolisch für die (Un-)Endlichkeit des Lebens steht. Ausgangspunkt für die sinnliche Gestaltung des Baukörpers ist das Werk „Der Kuss“ 1925 von Pablo Picasso. 
Die Materialien wurden sorgsam nach Haptik, Lichtdurchlässigkeit und Wärme ausgewählt. Dezent halten sie sich im Hintergrund und lassen Raum für Stille, Andacht und Trauer.

Natur(t)räume Pavillion von Seraphina Digeser
Der Pavillon NATUR(T)RÄUME befindet sich im Parkbereich des Friedwaldes und grenzt an den Wald an. Der Pavillon ist ein Ort der Sinne und der Besinnung. Im Zusammenspiel mit der Natur haben Besucher des Friedwald Pansevitz die Möglichkeit, inne zu halten, zu gedenken und dabei verschiedene Sinne zu spüren.
Die Räume des Pavillons spielen auf die Sinne des Menschen aus, sie sind auf Höhren, Riechen, Fühlen, Reflektieren und Sehen spezialisiert. Jeder Raum bietet die Möglichkeit, einen oder mehrere Sinne zu erleben. Dabei steht die Natur und Umgebung im Vordergrund und unterstützt diese Sinneserfahrung. Die dreieckige Form der Räume ist von Perspektiven und Ausblicken inspiriert. Sie soll zudem die jeweilige Sinneserfahrung in jedem Raum verstärken. 
Der Pavillon ist ein Stück Natur. Seine Wände, Böden und Decken sind aus Stampflehm gefertigt, welche nach und nach wieder Teil der Natur werden könnten. Der Stampflehm verleiht dem Pavillon ein massives Erscheinungsbild, welches aber nicht der Natur die Aufmerksamkeit nimmt, sondern eher als Teil der Umgebung erscheint.

Spieglein Spieglein von Lena Warnken
Mit dem Entwurf von Spieglein Spieglein ist es möglich sich auf eine etwas andere Weise mit der Natur zu beschäftigen. Wie ein Fernrohr richtet sich das Gebäude bewusst in die Landschaft und zieht den Blick sowohl hinein als auch hinaus. 
Beim Durchschreiten umgeben den Besucher nicht nur verschlossenen Wände sondern auch Spiegel, welche die Umgebung von Außen nach Innen bringen und ganz andere Perspektiven ermöglichen. Die Spiegel sind drehbar und laden jeden dazu ein zu experimentieren und immer wieder andere Blickwinkel zu erhaschen. 
Der Ort soll die Gedanken vom Alltagsgeschehen ablenken und für kurze Zeit das verträumte Staunen aus Kindheitstagen zurückrufen. 

Links

Modell im M1:20 - Tempus te von Sarah Materne
Modell von Oben - Tempus te von Sarah Materne
Einblick ins Modell - Tempus te von Sarah Materne
Modell im M1:20 - Die Umarmung von Paula Körner
Draufsicht - Die Umarmung von Paula Körner
Innenraumaufnahme - Die Umarmung von Paula Körner
Außenansicht - Natur(t)räume Pavillon von Seraphina Digeser
Modell im M1:20 - Natur(t)räume von Seraphina Digeser
Innenraumdarstellung des Raum des Hörens - Natur(t)räume Pavillon von Seraphina Digeser
Ansicht - Spieglein Spieglein von Lena Warnken
Modell im M1:20 - Spieglein Spieglein von Lena Warnken
Innenansicht - Spieglein Spieglein von Lena Warnken

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