Chronische Erkrankungen in audiovisuellen und sozialen Medien
Das Forschungsprojekt greift die Forschungslücke hinsichtlich der medialen Repräsentation chronischer Erkrankungen, vor allem in unterhaltenden und sozialen Medien, auf. Im Rahmen der Untersuchung wurden ausgewählte Beispiele aus Filmen, Fernsehprogrammen, Streaming-Angeboten, Sozialen Medien sowie Videospielen herangezogen und analysiert.
Eine chronische Erkrankung hat enorme Auswirkungen auf das Leben Betroffener, insbesondere hinsichtlich ihres Körpers, Alltags und ihrer sozialen Beziehungen. Der Begriff „chronische Erkrankung“ beschreibt lang andauernde Krankheiten, die nicht vollständig geheilt werden können und eine andauernde medizinische Behandlung verlangen (u.a. Herzerkrankungen, Krebserkrankungen, psychische Störungen, Diabetes). Die Repräsentation chronischer Erkrankungen und davon betroffener Personen in audiovisuellen und sozialen Medien wurde bisher wenig erforscht.
Ziel des Projektes war es herauszufinden, wie chronische Erkrankungen in Film, TV und Streaming, Social Media und Videospielen dargestellt werden. Dazu wurde ein Sample aus den jeweiligen Bereichen basierend auf Aktualität, Relevanz, Verfügbarkeit und Spezifika erfasst und in Form einer qualitativen Medieninhaltsanalyse untersucht.
Die Ergebnisse verdeutlichen, dass chronische Erkrankungen in audiovisuellen und digitalen Medien auf vielfältige Weise repräsentiert werden, wobei sowohl die Darstellung Betroffener als auch deren Angehöriger von Bedeutung ist. Vor allem im Bereich Social Media und in Videospielen wurden künstlerisch innovative Formen der Repräsentation festgestellt. Zudem tritt in diesem Zugsamenhang kaum Stereotypisierung, Stigmatisierung oder Tabuisierung des Sachverhaltes auf, wobei die bewusste Auswahl des Samples zu beachten ist.
Das Forschungsprojekt existiert bereits seit 2019 an der Universität Rostock und wurde dort gefördert von der Interdisziplinären Fakultät. Seit März 2020 wird das Forschungsprojekt an der Fakultät für Gestaltung der Hochschule Wismar fortgeführt.
Kooperationspartner
Publikation zum Projekt
Linke, Christine, Kasdorf, Ruth & Wiering, Maria (2022). Chronische Erkrankungen in audiovisuellen und sozialen Medien: Eine qualitative Medieninhaltsanalyse der Repreäsentation lang andauernder Krankheiten. In: J. Vogelgesang, N. Ströbele-Benschop, M. Schäfer & D. Reifegerste (Hrsg.), Gesundheitskommunikation in Zeiten der COVID-19-Pandemie. Deutsche Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft e.V., 1-14. https://doi.org/10.21241/ssoar.85951
Vorträge
6. Jahrestagung der DGPuk-Fachgruppe Gesundheitskommunikation (2021)
„Chronische Erkrankungen in audiovisuellen und sozialen Medien. Eine qualitative Medienanalyse der Repräsentation gesundheitlicher Einschränkung“ (Prof. Dr. Christine Linke & Ruth Kasdorf)
10. AYArosa-Symposium zu Krebserkrankungen bei jungen Erwachsenen (2020)
„Die Repräsentation von Krebserkrankungen in audiovisuellen und sozialen Medien.“ (Prof. Dr. Christine Linke, Ruth Kasdorf, Stine Kutschke & Maria Wiering)